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Dieman über Mölzer

Neues von ganz rechts - Oktober 2000

Nachdem der rechtskatholische Publizist Kurt Dieman im Juli mit dem FPÖ-nahen Wochenblatt Zur Zeit gebrochen hatte, folgte nun die Abrechnung mit dessen Chefredakteur Andreas Mölzer. Im Info-Dienst der Katholischen Presseagentur (Nr. 221) attestiert er dem Haider-Berater eine "problematische und widerspruchsvolle Haltung zu Österreich". (S. 2) Dieman gesteht jedoch ein, Mölzers Deutschnationalismus lange Zeit nicht ernst genug genommen zu haben: "Im Anschluss an die deutsche Vereinigung veröffentlichte dieser [Mölzer] ein Buch mit dem verräterischen Titel: 'Und wo bleibt Österreich?' Schon damals hätten bei allen um eine Annäherung zur FPÖ bemühten Katholiken und Patrioten die Alarmglocken läuten müssen!" (Ebenda) Dem "großteils von der Wiener FPÖ auf dem Inseratenweg finanziert[en]" Mölzer-Blatt würden "einige ÖVP- und kirchennahe Personen als katholisch-patriotische Feigenblätter" dienen: "So der einstige Mock-Sekretär Herbert Vytiska, der sich bemüht Geldflüsse für Mölzer in Gang zu bringen und seinen ehemaligen Chef einzubinden". (Ebenda) Offensichtlich mit Erfolg, finden sich in Zur Zeit doch mittlerweile Kolumnen des ehemaligen Außenministers und ÖVP-Vorsitzenden Alois Mock.

Dieman zu "Mölzers 'Anschlussbuch'": "Den Ruf der Leipziger Demonstranten von 1989, 'wir sind ein Volk', deutet Mölzer als 'Kampfansage an die Verfechter des Status quo von 1945'. Dieser Status ermöglichte das Wiedererstehen eines selbstständigen Österreich: getragen von der Mehrheit eines sich zur österreichischen Nation bekennenden Volkes und nicht von ein paar altdeutsch faschierten Großdeutschtümlern!" (S. 3) Laut Dieman möchte Mölzer "rot- weiß-rote Schlagbäume fallen sehen, wie einst im Unheilsmärz 1938". (Ebenda) Da dieser Wunsch aufgrund der Gesetzeslage nicht offen formuliert werden könne, müsse der Zur Zeit-Chefredakteur wahre "Eiertänze" aufführen, um der strafrechtlichen Verfolgung zu entgehen. (Ebenda) Alles in allem handle es sich beim Mölzer-Buch aber um "nur allzu plump getarnte Anschlusspropaganda". (S. 4)

 

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