Krematorium des KZ Ebensee
"Je näher wir ans Krematorium herankommen, umso stärker macht sich der süßliche Leichengeruch bemerkbar. Einzelne müssen Taschentücher vor die Nase nehmen, so unerträglich ist er. Ich brachte ihn tagelang nicht mehr weg. [...] Den Anblick der 140-150 aufeinander geschichteten Leichen im Aufbewahrungsraum werd ich mein Lebtag nicht mehr vergessen können. Es ist ein Blick ins Infernum. Man verträgt das Grauenvolle nicht auf einmal und muß erst weggehen und wieder hineinschauen, um Einzelheiten zu erblicken. Fast nur Skelette sind es, von einer gelben oder grünlichen oder bläulich-schwarzen Haut überzogen. Mund und Augen stehen offen. Ein Durcheinander von verrenkten Gliedern. Manche Leiber sind noch durch allerlei Wunden entstellt."
(Franz Loidl, Entweihte Heimat. K.Z. Ebensee, Wels 1946, S. 24)