logo
logo

Zur FPÖ

Neues von ganz rechts - Dezember 1998

Die heute von Haider repräsentierte Hauptströmung der FPÖ kann im Lichte unzähliger einschlägiger Äußerungen Haiders unseres Erachtens nur als rechtsextrem qualifiziert werden. [...] Darüber hinaus gibt es zwar noch FPÖ-Funktionäre und -Politiker, die sich und ihre Partei nicht als rechtsextrem verstehen, aber offenbar vor der Realität die Augen verschließen, jedenfalls die Politik Haiders nicht in Frage stellen und in dieser weit nach rechts gerückten Haider-FPÖ, aus welchen Gründen immer, mitmachen. Ein größerer Stellenwert kommt diesen zahlenmäßig vielleicht gar nicht so kleinen Kräften, die unter Umständen nach einem Abgang Haiders wieder eine Rolle spielen könnten, derzeit nicht zu. Daher kommen wir zu dem Ergebnis: nicht die FPÖ insgesamt, aber die diese Partei dominierende Hauptströmung ist rechtsextrem.

Wenn die Haider-FPÖ in diesem Sinn als rechtsextrem verstanden wird, ist sie im Spektrum des österreichischen Rechtsextremismus die mit Abstand wichtigste Kraft, zu der im Vergleich alle anderen Organisationen und Parteien bestenfalls zweitrangig sind. Aufgrund ihrer Wahlerfolge, ihrer Dynamik und ihres weit über Österreich hinaus bekannten Parteiführers, der auch schon in der deutschen Rechtsszene wirksam wird, kann die Haider-FPÖ als stärkste und erfolgreichste rechtsextreme Partei Europas angesehen werden.

 

Aus: Brigitte Bailer/Wolfgang Neugebauer, Die FPÖ: Vom Liberalismus zum Rechtsextremismus, in: Stiftung Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (Hrsg.), Handbuch des österreichischen Rechtsextremismus, aktual. und erw. Neuausgabe Wien 1994, S. 389.

 

« zurück

 

Unterstützt von: