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Name russisch: Ауст Фридрих Францевич
Geboren: 30.10.1897, Eggenberg (Steiermark)
Beruf: Metallarbeiter
Letzter Wohnort in Österreich: Eggenberg
Ankunft in Russland/Sowjetunion: 23.08.1931
Wohnorte in der Sowjetunion: Stalingrad, Samara, Rostov-na-Donu
Verhaftet: 06.08.1937, Rostov-na-Donu
Anklage: Spionage, Terrorismus, Mitgliedschaft in einer konterrevolutionären Organisation
Urteil: 17.12.1937, Militärkollegium des Obersten Gerichts, Tod durch Erschießen
Gestorben: 17.12.1937, Rostov-na-Donu
Rehabilitiert: 22.04.1965, Militärkollegium des Obersten Gerichts
Emigrationsmotiv: wirtschaftliche Emigration
Schicksal: erschossen
Friedrich Aust, geboren 1897 in Eggenberg bei Graz, war ein uneheliches Kind und wuchs bei den Großeltern in Graz auf. Aust lernte Dreher in den Böhler-Werken in Kapfenberg, anschließend absolvierte er 1916/17 seinen Militärdienst an der russischen Front, wurde aber krankheitshalber aus der Armee entlassen. 1918 verbrachte er neun Monate in Haft, weil er an einem Streik teilnahm. Kurze Zeit war Aust dann Soldat bei der Volkswehr. 1916 trat er der SAJ bei. Unter dem Einfluss von Ruth Friedländer-Fischer (Eisler) wechselte er 1919 zur KPÖ, in der er Leiter der Ortsgruppe Eggenberg (seit 1938 ein Grazer Stadtbezirk) wurde.
Aust emigrierte 1931 in die UdSSR und arbeitete als Brigadier in der landwirtschaftlichen Maschinenfabrik Rostsel'maš in Rostov-na-Donu. 1933 überlegte er die Rückkehr nach Österreich, weil er im Werk keine seiner Qualifikation entsprechende Stelle fand.
Am 6. August 1937 wurde er verhaftet. Das Politbüro (Stalin, Molotov, Kaganovič, Vorošilov) bestätigte die Todesstrafe wegen Spionage und Terrorismus am 13. November 1937. In den Beilagen dazu wurde vermerkt, dass Aust wegen der Weigerung, die sowjetische Staatsbürgerschaft zu beantragen, 1935 aus der VKP (b), der er 1932 beigetreten war, ausgeschlossen worden war. Im Fall Aust wie in zahlreichen anderen fungierten nach Hause heimgekehrte Österreicher oder Deutsche als angebliche Spionageanwerber. Die Verhandlung der auswärtigen Sitzung des MKOG in Rostov dauerte 50 Minuten. Das am 17. Dezember 1937 gefällte Todesurteil wurde noch am gleichen Tag vollstreckt.
Austs Frau Franziska (geb. 14.02.1900 in Rotwein, Bezirk Marburg an der Drau/Maribor), die seit 1919 KPÖ-Mitglied war, sowie die Kinder Hedwig und Stefanie wurden aus der Sowjetunion ausgewiesen und kehrten im Oktober 1937 nach Graz zurück. Später erhielt die Witwe 3000 Schilling "Wiedergutmachung" von der sowjetischen Regierung.
Quelle: lists.memo.ru, RGASPI, GARF, ÖStA