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Außenminister Dr. Michael Spindelegger

Grußwort

 

Seit seiner Gründung 1963 als eine überparteiliche Einrichtung trägt das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW) maßgeblich zur Erforschung der Geschichte von Widerstand und Verfolgung wie auch zur Ver­mittlung der Forschungsergebnisse insbesondere in der Schul- und Erwachsenenbildung und an Universitäten bei. Es steht damit beispielgebend für den Umgang des heutigen Österreichs mit seiner Identität und Geschichte, die uns vor dem Hintergrund der Erfahrung der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft eine besondere Verantwortung auferlegt.

 

Der 50. Jahrestag der Gründung des DÖW ist für mich willkommener An­lass, all jenen zu danken, die zu seiner international anerkannten Arbeit beigetragen haben – allen voran den Angehörigen des Widerstands, KZ-Überlebenden und Verfolgten, die sich die Weitergabe des Erlebten an die nachfolgende Generation zur Aufgabe gemacht haben. Ebenso gilt mein Dank den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des DÖW, deren Engagement es ermöglicht, wertvolle und heute unersetzliche Zeitzeugenberichte und Dokumente zu sichern, zu sammeln und sowohl der akademischen Forschung als auch der interessierten Öffentlichkeit in vielfältiger Weise zur Verfügung zu stellen.

 

Neben der Dokumentation ist das DÖW auch ein eigenständiger Ort der Forschung, von dessen zahlreichen Projekten ich besonders die Datenbank zur namentlichen Erfassung der österreichischen Holocaustopfer hervorheben möch­te, die nun mit der Erfassung der österreichischen Opfer politischer Verfolgung im Nationalsozialismus eine wichtige Erweiterung gefunden hat. Wesentlich für die Arbeit des DÖW ist, dass die Ergebnisse von Dokumentation und Forschung mit dazu beitragen sollen, durch die Bewusstmachung der Ursachen und Mechanismen des Nationalsozialismus den Anfängen zu wehren und eine gegenüber Vorurteilen und Ausgrenzung wachsame demokratische Werthaltung zu stärken.

 

Aus außenpolitischer Sicht freut mich in diesem Zusammenhang, wie engagiert sich das DÖW auch auf internationaler Ebene in Foren wie der Interna­tional Holocaust Remembrance Alliance (IHRA, vormals ITF) einbringt, wo die langjährige gute Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten eine wichtige Unterstützung beim Engagement Österreichs für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte darstellt.

 

 

Veröffentlicht in: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (Hrsg.), Opferschicksale. Widerstand und Verfolgung im Nationalsozialismus. Jahrbuch 2013, Wien 2013

 

 

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