Franz Radl jun., einer der führenden Kader im heimischen Neonazismus, will in seiner Heimatgemeinde Fürstenfeld bei den kommenden Wahlen am 13. März kandidieren. Er hat bereits mit dem Sammeln von Unterstützungserklärungen für seine Liste Für Recht auf nationale Zukunft (FRANZ) begonnen. Auch ein Wahlprogramm hat Radl schon vorgelegt. Darin wird zum "Aufstand wider die Zinsschuld" aufgerufen. Die Nähe zur NS-Parole von der "Brechung der Zinsknechtschaft" überrascht angesichts Radls politischer Sozialisation nicht. Neu ist hingegen der positive Bezug auf das Christentum und den Islam, die beide "den Zins [verbieten]". Die Feststellung, dass Österreich 1945 befreit worden sei, bezeichnet Radl als "Geschichtslüge". Der "wissenschaftliche Berater" des flüchtigen Holocaust-Leugners Gerd Honsik kämpft nun auch auf lokaler Ebene für die "Wiederkehr der Wahrheit".