"Das Volk sitzt zu Gericht"
Sonderausstellung im DÖW bis 9. Dezember 2015
KuratorInnen: Winfried R. Garscha, Claudia Kuretsidis-Haider, Rudolf Leo, Siegfried Sanwald
Am 17. August 1945 fällte das Landesgericht für Strafsachen Wien als Volksgericht seine ersten Urteile wegen nationalsozialistischer Gewaltverbrechen. Angeklagt waren vier ehemalige Angehörige der Wachmannschaft des Lagers für ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter in Engerau (heute Petržalka/Bratislava). Drei von ihnen wurden zum Tode verurteilt und hingerichtet, einer erhielt eine Freiheitsstrafe von acht Jahren.
Anlässlich des 70. Jahrestages dieses ersten österreichischen NS-Prozesses zeigt das DÖW bis 12. Dezember eine Sonderausstellung mit Rahmenprogramm. Neben dem 1. Engerau-Prozess werden im Spiegel der Zeitungsberichterstattung auch der Prozess gegen Universitätsprofessor Dr. Jörn Lange, der Prozess wegen des Massakers am 6. April 1945 im Zuchthaus Stein/Donau sowie der Prozess gegen den letzten Außenminister der Schuschnigg-Regierung Dr. Guido Schmidt dargestellt und die gesetzlichen Grundlagen der Ahndung von NS-Verbrechen in Österreich erläutert.
Im Rahmen der Eröffnung begleiten die KuratorInnen Interessierte durch die Ausstellung.
Berichterstattung über den 1. Engerau-Prozess in der Volksstimme, Nr. 9, 15. 8. 1945
Veranstalter: DÖW, Zentrale österreichische Forschungsstelle Nachkriegsjustiz, KZ-Verband Wien
Eröffnung:
Montag, 17. August 2015, 18.00 Uhr
Ausstellungsdauer:
Achtung - aus organisatorischen Gründen geänderte Ausstellungsdauer: 18. August bis 9. Dezember 2015, Montag bis Mittwoch, Freitag (werktags) 9.00 bis 17.00 Uhr, Donnerstag (werktags) 9.00 bis 19.00 Uhr
Ort:
Ausstellung Dokumentationsarchiv, Altes Rathaus, Wipplingerstraße 6-8, 1010 Wien (Eingang im Hof)