Nachdem der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG), Dr. Ariel Muzicant, am 4. September vor MedienvertreterInnen die FPÖ aufgrund ihrer rechtsextremen Verbindungen öffentlich kritisiert hatte, wird er nun von Neonazis massiv antisemitisch verunglimpft. Auf der deutschen Homepage stoertebeker heißt es über die Kritik Muzicants: "Totschlagargumente aus dem Munde einer halbasiatischen Type, die bekanntlich trotz ihres Waschmittelnamens nicht wenig Dreck am Stecken hat, keine Beleidigung darstellen [sic!], sondern eher ein Kompliment dafür, dass die Beschimpften politisch zumindest im Ansatz auf dem richtigen Weg sind." Die Zustimmung zum "Weg" der FPÖ paart sich mit offenen antisemitischen Vernichtungsdrohungen: Am Tag der erhofften Volkserhebung wäre es für Muzicant besser, "wenn er und seinesgleichen sich im nächsten Flieger nach Tel Aviv befinden". Jüdinnen und Juden hätten "ihre letzte Lektion [die Shoah] immer noch nicht begriffen".
Auch Gerd Honsik, der mit seiner Wahlempfehlung für die FPÖ den unmittelbaren Anlass für die Kritik Muzicants geboten hatte (Honsiks Wahlempfehlung »), antwortete dem IKG-Präsidenten: "Die heutige Welt ist voll von Angriffskrieg, ethnischer Säuberung und Völkermord. In keines dieser Verbrechen, die im Nahen Osten übrigens heute aus Rassenwahn begangen werden, sind die 'Nazis' oder auch 'die Deutschen' bisher verwickelt gewesen. Ihre Seite schon. Die Nazi-Keule hat deshalb wohl bald ausgedient." Für den Neonazi kommt die "Globalisierung des Antisemitismus [...] einer Boykotterklärung" der halluzinierten "jüdischen Medienmacht gleich". Auch "die europäische Linke", die sich in weiten Teilen tatsächlich antizionistisch gebärdet, sei dieser unheimlichen Macht erfreulicherweise entglitten.