Eric SANDERS, geboren 1919 in Wien, ist einer der letzten Zeitzeugen, die das Jahr 1938 aus der Erwachsenenperspektive erlebt haben. Nach der Befreiung war er als Angehöriger der Britischen Armee in Österreich stationiert.

Nach einer monatelangen bürokratischen Odyssee gelang dem damals 18-jährigen Erich Schwarz im Mai 1938 mit einem student permit die Flucht nach England. Zwei Jahre später trat er in die britische Armee ein. Ab 1943 wurde er im Rahmen des Kriegsgeheimdienstes Special Operations Executive (SOE) für geheime Einsätze in NS-Deutschland ausgebildet. SOE unterstützte mithilfe von Exilanten Widerstandsbewegungen in ganz Europa, Erich gehörte zur Gruppe der österreichischen Exil-Sozialisten um Stefan Wirlandner. Aus Sicherheitsgründen änderte er seinen Namen und wurde zu Eric Sanders. 1945/46 arbeitete er mit deutschen Kriegsgefangenen, danach diente er als Besatzungssoldat der British Army in der Legal Division in Wien.    

Zurück in London, besuchte Eric Sanders eine Lehrerbildungsanstalt und unterrichtete anschließend Geschichte, Soziologie und Wirtschaft. Seit seiner Pensionierung ist er als Schriftsteller, Übersetzer und Drehbuchautor tätig. 2008 erschien im Czernin Verlag, herausgegeben von Peter Pirker, Sanders' Autobiographie Emigration ins Leben. Seine neuesten Werke sind die Agentenromane Mazes 1: Murder in Munich und Mazes 2: Conspiracy in Vienna.

Peter PIRKER ist Historiker und Politikwissenschaftler am Institut für Staatswissenschaften der Universität Wien, einer seiner Arbeitsschwerpunkte: Widerstand und Exil während der NS-Herrschaft.

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