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Rachela Huschak, Margarethe Huschak, Hans Huschak: Mangels Erteilung der Visa

Deportationen Wien - Opole, Februar 1941

 

Rachela Huschak, geboren am 1. Juni 1895
Margarethe Huschak, geboren am 3. August 1921
Hans Huschak, geboren am 28. Jänner 1927

 

Deportation nach Opole: 15. Februar 1941

 

Rachela Huschak und ihr Ehemann Leo Huschak (geboren am 11. November 1896, Chauffeur) wohnten mit ihren Kindern Margarethe und Hans in einer Zimmer-Küche-Wohnung in der städtischen Wohnhausanlage Troststraße 68-70 (Stiege 5, Tür 7) in Wien-Favoriten. Als die nationalsozialistische Wiener Stadtverwaltung Ende Juni 1938 rund 2000 Kündigungsverfahren gegen jüdische MieterInnen von Gemeindewohnungen anstrengte, wurde auch Leo Huschak die Wohnung per 31. Juli 1938 gekündigt.

 

Vergeblich suchte die Familie nach Ausreisemöglichkeiten. Nach Verlängerung der Räumungsfrist bis 15. August wandte sich die Auswanderungsabteilung der Israelitischen Kultusgemeinde Wien am 1. September 1938 an die Kreisleitung Wien X.: Die Familie Huschak habe mit einem Transport nach Kolumbien ausreisen wollen, der aber "mangels Erteilung der Visas durch die kolumbianische Regierung unterbleiben musste. Im Auftrage der Leitung der Zentralstelle für jüdische Auswanderung (Herr SS Obersturmführer Eichmann) wird ersucht zu veranlassen, dass der Genannte [Leo Huschak] bis auf weiteres in seiner Wohnung verbleibe."

 

Am 12. Oktober 1938 richtete Leo Huschak - freilich vergeblich - ein Bittgesuch an Reichskommissar Bürckel:

 

"Bin gewesener Frontsoldat, 60 Prozent Invalide und Vater von 2 Kindern, und Frau. Ich bitte Herrn Reichskommissär mir die Wohnung bis zu meiner Abreise nach Abessinien zu belassen, da der Transport dorthin in zirka 6 Wochen abgehen wird."

 

Am 25. Oktober 1938 musste die Familie ausziehen und in die Barackensiedlung Hasenleiten in Wien-Simmering übersiedeln. Leo Huschak wurde am 20. Oktober 1939 nach Nisko deportiert; seither fehlt jede Nachricht.

 

Rachela Huschak lebte mit ihren Kindern Margarethe und Hans zuletzt in der Servitengasse 5/16 in Wien-Alsergrund. Alle drei wurden am 15. Februar 1941 nach Opole deportiert, wo sich ihre Spur verliert.

 

 

Literatur:
Herbert Exenberger / Johann Koß / Brigitte Ungar-Klein, Kündigungsgrund Nichtarier. Die Vertreibung jüdischer Mieter aus den Wiener Gemeindebauten in den Jahren 1938-1939, Wien 1996.
Für diese Publikation arbeiteten die AutorInnen Akten der Magistratsabteilung 52 auf.

 

 

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