DÖW-Kooperation: Vortrag von Matej Beránek, 13. Dezember 2016
Das Arbeits- und Konzentrationslager in Sered' entstand Ende 1941, kurz nach Annahme des sogenannten Judenkodex am 9. September 1941. Außer diesem gab es noch zwei weitere große Arbeitslager in Nováky (Nyitranovák) und Vyhne (Vyhnye/Eisenbach). Ebenso existierte eine große Anzahl kleiner Arbeitszentren. Das Errichten von Arbeitslagern und -zentren war eines der Ziele der antijüdischen Politik des Slowakischen Staates, der in diesen die slowakischen Juden, die ihrer grundlegenden menschlichen und bürgerlichen Rechte beraubt wurden, unterbrachte. Die tragischsten Ereignisse geschahen während der ersten Welle der Deportation, die von März bis Oktober 1942 dauerte. Die Deportationszüge fuhren in die Konzentrations- und Vernichtungslager auf dem von den Nazis okkupierten Gebiet Polens, wo der Großteil der slowakischen Juden und Jüdinnen zugrunde ging. Nach dem Ausbruch des Slowakischen Nationalaufstandes wurde aus dem Lager ein Konzentrationslager, das deutschen Einheiten der SS unterstand. Daraufhin wurde eine zweite Deportationswelle organisiert, wobei die Transporte meist in das Konzentrationslager Auschwitz gingen und in weitere Lager, die auf dem Territorium des "Dritten Reiches" errichtet waren.
Matej BERÁNEK studierte Politologie und Slowakische Geschichte an der Universität des Philosophen Konstantin in Nitra (Nyitra/ Neutra). Er ist kulturvermittelnder Manager im Museum des Holocaust in Sered'.
Sprache: Slowakisch (deutsche Übersetzung)
Veranstaltet von der Dokumentationsstelle für ost- und mitteleuropäische Literatur in Kooperation mit: Wien Kultur, Bundeskanzleramt, DÖW
Zeit:
Dienstag, 13. Dezember 2016, 17.00 Uhr
Ort:
Dokumentationsstelle für ost- und mitteleuropäische Literatur, Spengergasse 30-32, 1050 Wien