Leopold Strasser (14. 11. 1903, Böheimkirchen - 29. 4. 1943, LG Wien), wohnhaft in Kirchstetten.
Strasser wurde beschuldigt, Mitgliedsbeiträge für die KP gesammelt und Propagandaschriften ausgefolgt zu haben. Er wurde vom OLG Wien, das in Krems tagte, wegen Vorbereitung zum Hochverrat am 1. 12. 1942 zum Tode verurteilt (7 OJs 80/42, Vorsitzender Friedrich Russegger, Beisitzer August Dellisch und Dr. Otto Riedel-Taschner, StA Dr. Konrad Zachar).
Aus dem Urteil:
"Der Angeklagte hat nun allerdings in der Hauptverhandlung die Kenntnis dieser hochverräterischen Ziele der KPÖ bestritten. Es kann dahin gestellt bleiben, ob er über das sogenannte Ostmarkziel, das auf Gebietshochverrat hinausläuft, tatsächlich nicht unterrichtet gewesen ist; dass er aber auch das auf gewaltsame Aenderung der Reichsverfassung gerichtete Bestreben der KP zur Tatzeit gekannt hat, unterliegt keinen [sic!] Zweifel. Der Angeklagte war seinerzeit Sozialdemokrat, also Angehöriger einer Partei, die selbst die KP gerade wegen deren Gewaltziele schärfstens bekämpft hat. Er war von der Zeit seiner frühen Jugend an bis in die Gegenwart Zeitgenosse aller jener von Seite der Kommunisten angezettelten Revolution [sic!] und Umsturzversuche, nicht nur in Russland selbst, sondern auch in Ungarn, in Deutschland, in Spanien und in Österreich selbst, mit denen die Diktatur des Proletariates durch Gewalt, Blut und Terror die Bolschewistenherrschaft aufzurichten versucht worden ist [sic!]."