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Zak, Anton

Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)

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Name russisch: Цак Антон
Geboren: 13.12.1903, Wien
Beruf: Schlosser
Letzter Wohnort in Österreich: Wien
Ankunft in Russland/Sowjetunion: 1931
Wohnorte in der Sowjetunion: Mytišči
Verhaftet: 08.06.1937, Adyl-Su (Kaukasus)
Emigrationsmotiv: KP-Emigration
Schicksal: ausgewiesen

 

Anton Heinrich Zak wurde 1903 in Wien geboren. Er absolvierte eine Schlosserlehre, interessierte sich ab 1920 für den Alpinsport und wurde Mitglied der Naturfreunde. Außerdem machte er eine Ausbildung als Werkmeister. 1928 besuchte er mit einer Gruppe österreichischer Arbeiter die Spartakiade in Moskau. Nach der Rückkehr aus der Sowjetunion gab er sich von den Errungenschaften des Sozialismus so begeistert, dass er und seine Freunde von den Naturfreunden ausgeschlossen wurden. Trotzdem gelang es Zak 1930, sich einer von Fritz Kolb geleiteten Kaukasus-Expedition der Naturfreunde anzuschließen. In der Folge erhielt Zak eine Einladung, als ausländischer Spezialist in einer Waggonbaufabrik in Mytišci im Moskauer Gebiet zu arbeiten. Er übersiedelte daher 1931 mit seiner Frau Hedwig in die Sowjetunion.

 

Bereits im Sommer 1931 nahm er an einem Bergsteigerlager im Gebiet Dombaj im Nordkaukasus teil. 1932 war er als Schulungsleiter im Hochgebirgslager Adyl-su (Zentralkaukasus) tätig und nahm auch an einer Pamir-Expedition teil. 1933 war Zak stellvertretender Leiter einer weiteren Pamir-Expedition, deren Ziel die Erstbesteigung des Pik Stalina (jetzt Pik Ismoil Somoni, Tadschikistan) war. Den Gipfel erreichte damals nur Evgenij Abalakov, Zak und vier weitere Bergsteiger mussten knapp vor dem Ziel aufgeben. Die Izvestija rühmte aber aus diesem Anlass Zaks Verdienste als Pionier des Alpinismus in der Sowjetunion. 1935 wurde Zak der Titel eines Meisters des sowjetischen Alpinsports verliehen.

 

Zak wurde am 27. oder 28. Juli 1937 im Alpinlager Adyl-Su verhaftet. Zwar wurde er bald wieder freigelassen, jedoch zusammen mit seiner Frau aus der Sowjetunion ausgewiesen. Sämtliche Titel wurden ihm aberkannt. Die Intervention Ernst Fischers, des Vertreters der KPÖ bei der Komintern, blieb erfolglos. Anton Zak war in der Sowjetunion von der KPÖ in die VKP (b) übernommen worden, er blieb bis zu seinem Tod - er starb 1975 in Wien - seinen kommunistischen Idealen treu. Nicht selten betreute er sowjetische Alpinisten, die Österreich besuchten.

 

Parallelen zu den Fällen Franz-Josef Sauberer (ebenfalls verhaftet und ausgewiesen) und Gustav Döberl (verhaftet, verweigerte die Ausweisung) sind unübersehbar.

 

 

Quelle: DÖW, old.risk.ru, Wiener Friedhofs-DB

Siehe auch: Eva Maurer, Wege zum Pik Stalin. Sowjetische Alpinisten 1928-1953, Zürich 2010; Josef Vogl, Spionage am Pik Stalin. Österreichische Bergsteiger im sowjetischen Exil, in: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (Hrsg.), Jahrbuch 2016 (in Vorbereitung); Anton Zak - ein 75er, in: Volksstimme, 13.12.1978.

 

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