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Name russisch: Зурабова Берта Аркадьевна
Geboren: 06.11.1913, Wien
Beruf: Redaktionsgehilfin
Letzter Wohnort in Österreich: Wien
Ankunft in Russland/Sowjetunion: 1917
Wohnorte in der Sowjetunion: Tiflis, Moskau
Verhaftet: 08.01.1935
Anklage: konterrevolutionäre Agitation
Urteil: 08.04.1935, Militärtribunal, 3 Jahre Verbannung
Rehabilitiert: 06.02.1958, Militärkollegium des Obersten Gerichts
Emigrationsmotiv: andere
Schicksal: überlebte
Berta Surabowa (Zurabova) wurde 1913 in Wien als Tochter eines armenischen politischen Emigranten geboren. Noch vor der Oktoberrevolution kehrte die Familie 1917 nach Russland zurück und lebte anfangs in Petrograd. Der Vater starb 1920 in Erevan. Die Familie übersiedelte 1921 nach Tiflis und 1923 nach Moskau. Nach Beendigung der siebenjährigen Schule machte Berta Surabowa eine Ausbildung zur Elektrotechnikerin, anschließend eine Ausbildung als Redakteurin, die sie aber abbrechen musste.
Surabowa arbeitete als Redaktionsgehilfin im Staatsverlag für sozioökonomische Literatur Соцэгиз, als sie am 8. Jänner 1935 verhaftet wurde. Zusammen mit ihr wurden mehrere Personen festgenommen, u. a. Pavel Stepanov (Степанов Павел Николаевич, geb. 1907 in Lipeck, Journalist und Autor), mit dem Surabowa ein enges Verhältnis hatte, und Efim Mežbarg (Межбарг Ефим Израилевич, geb. 1912 in Kiev, Herausgeber einer Militärzeitschrift). Bei der Durchsuchung der Wohnung der Angeklagten wurde trotzkistische Literatur, bei Surabowa Bilder von Zinov'ev und Kamenev sowie auch ein Foto Trockijs gefunden, das er ihr persönlich geschenkt hatte. Weiters wurde Surabowa beschuldigt, provozierende Aussagen Stepanovs nicht angezeigt zu haben. Stepanov wurde am 8. April 1935 zum Tode verurteilt, Mežbarg zu sieben Jahren Lagerhaft und Surabowa zu drei Jahren Verbannung, die sich aber nur auf die Städte Moskau, Leningrad, Kiev, Char'kov und Minsk sowie das Moskauer Gebiet insgesamt bezog.
Surabowa lebte dann in Kursk und arbeitete als Bibliothekarin in einem medizinischen Institut. 1938 heiratete sie und gebar 1939 einen Sohn. Ihr Mann kam bereits 1941 an der Front ums Leben. Erst nach der Rehabilitierung 1958 konnte sie nach Moskau zurückkehren, wo sie 1991 einen Brief mit der Bitte um Dokumente zu ihrem Fall an das Innenministerium richtete.
Quelle: GARF, lists.memo.ru