Wirtschafts- und sozialpolitische Versprechen waren die beherrschenden Themen der NS-Propaganda für die "Volksabstimmung". Ebenfalls eine zentrale Rolle spielte die Stilisierung Hitlers zum messianischen Heilsbringer, dem es am 10. April zu danken gelte. Einfache Botschaften in Schlagwortform ("Ein Volk – ein Reich – ein Führer", "Schicksals- und Blutgemeinschaft") versprachen eine "starke Führung" und bedienten u. a. großdeutsche und antisemitische Ressentiments. Die ausgeklügelte Propaganda sollte auch Bevölkerungsgruppen ansprechen, die dem Nationalsozialismus fernstanden, und zur Mobilisierung der Massen für die Zwecke des NS-Regimes beitragen.
Aus der DÖW-Publikation "Anschluss" 1938: Auszüge aus Dokumenten zur propagandistischen Vorbereitung der "Volksabstimmung"
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"Damit finden 1000 Jahre deutscher Geschichte endlich ihre Krönung
Flugblatt: Deutscher! |
Völkischer Beobachter, Kostenlose Sonder-Ausgabe, 10. April 1938 |
"Am Tage der Volksabstimmung ist es für uns Bischöfe selbstverständliche nationale Pflicht, uns als Deutsche zum Deutschen Reich zu bekennen, und wir erwarten auch von allen gläubigen Christen, daß sie wissen, was sie ihrem Volke schuldig sind."
Feierliche Erklärung der österreichischen Bischöfe, 18. März 1938
Die Erklärung wurde mit einem Vorwort und einem Begleitschreiben von Kardinal-Erzbischof Theodor Innitzer am 28. März 1938 in der österreichischen Presse faksimiliert wiedergegeben und in der Folge in Form von Plakaten und Flugblättern verbreitet. |
"Als Sozialdemokrat und somit als Verfechter des Selbstbestimmungsrechtes der Nationen, als erster Kanzler der Republik Deutschösterreich und als gewesener Präsident ihrer Friedensdelegation zu St.-Germain werde ich mit Ja stimmen."
Interview mit Karl Renner im Neuen Wiener Tagblatt, 3. April 1938 |
Aus der Flugblattsammlung des DÖW
DÖW Bibliothek 4060/288 |
DÖW Bibliothek 4060/3 |
DÖW Bibliothek 4060/5 |
DÖW Bibliothek 4060/292 |
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