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Auseinandersetzung zwischen Neonazis und dem KHD

Neues von ganz rechts - Mai 2006

Zwischen dem Bund freier Jugend (BfJ) und dem Kärntner Heimatdienst (KHD) gibt es einige Meinungsverschiedenheiten bezüglich der "Ausländerfrage". In einem auf der Homepage des deutschen neonazistischen Störtebeker-Netzes veröffentlichten Briefwechsel zwischen dem führenden BfJ-Aktivisten Stefan Magnet und dem Obmann des KHD, Josef Feldner, übt Ersterer massive Kritik an den Aussagen des KHD in dessen Zeitschrift Der Kärntner (7/2006). Von Seiten des BfJ wird dem KHD vorgeworfen, dass er mit seiner Forderung nach Integration der in Österreich lebenden AusländerInnen die InländerInnen anhalte zu akzeptieren, dass sie "die bio-unlogische und verbrecherische Umvolkungspolitik der Etablierten nicht mehr rückgängig machen könnten". Die Aussagen des KHD zur Integration bezeichnet Magnet als einen "schizophrenen Schwachsinn", den er selbst "bei grünen und dunkelroten Kommunisten vergeblich gesucht hat". Der Brief des BfJ-Kader endet mit der Frage an den KHD, ob er sich "aus Angst vor politisch korrekter Schelte tatsächlich derart in die Hose macht", dass er "einen solchen Kniefall vor den Multi-Kulti-Aposteln hinlegt?"

KHD-Obmann Josef Feldner weist in seiner Antwort darauf hin, dass derartige rassistischen Säuberungsphantasien nicht zu verwirklichen seien: "Ihr 'Schwachsinn-Kompliment' muss ich Ihnen postwendend zurückgeben. Wie wollen Sie Hunderttausende Fremde aus Österreich und Millionen aus Deutschland in ihre Heimatländer 'rückführen'???? Wollen Sie eine 'ethnische Säuberung', so etwa wie das die Tschechen 1945 mit den Sudetendeutschen machten? Und Sie glauben womöglich noch, die Welt wird dazu Beifall klatschen?? Da können Sie gleich verlangen die Donau aufwärts rinnen zu lassen. Ein Wunschdenken, das naiver und verrückter nicht sein kann!! Dennoch alles Gute und hören Sie auf zu träumen."

Indirekte Unterstützung bekommt der BfJ von dem in Spanien lebenden österreichischen Neonazi Gerd Honsik, der ebenfalls die Standpunkte des KHD - für ihn bis dato ein "Bollwerk des Deutschtums in Kärnten" - zum Thema Integration kritisiert. Laut Honsik verbaut der KHD mit seinen Ansichten "der farbigen Jugend das Recht auf Repatriierung und Wiedereingliederung in der Heimat" und heißt damit "indirekt die fremdenfeindliche Integrationspolitik Italiens in Südtirol, der Türkei in Kurdistan und des Weißen Vaters aus Washington an den Indianern gut".

Der BfJ legte auf seine Homepage am 5. Mai noch nach: Der KHD wird dort als "williger Vollstrecker kalergischer Umvolkungspläne" bezeichnet. In auffallender Ähnlichkeit zu Honsiks gleich lautendem Verschwörungsmythos behauptet der BfJ, dass Graf Coudenhove-Kalergi durch das gezielte Einschleusen von "Fremde[n] aus der ganzen Welt nach Europa" eine "eurasisch-negroide Zukunftsrasse" mischen wollte. Der KHD, ein "Verräter im volkstreuen Deckmantel", würde mit seiner Integrationsforderung diesen Plänen Vorschub leisten und einer "bedingungslose[n] Kapitulation der deutschen Österreicher vor den Umvolkungsplänen unserer Feinde" das Wort reden.

 

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