NS-Juliputsch (Oberösterreich)
Gendarmerierevierinspektor
Am 27. Juli 1934 überfielen Angehörige der Österreichischen Legion den Grenzposten Haselbach und anschließend den Gendarmerieposten Kollerschlag. Richard Hölzel (auch: Hölzl) wurde bei den Kämpfen durch Messerstiche und Schüsse getötet.
Der Legionär Peter Mohr bekannte sich später in einem Brief zur Tat.
"Der bisherige Postenkommandant, Revierinspektor Richard Hölzl, der am Vorabend abgelöst worden war, um auf seinen ständigen Posten abzugehen, eilte aus seiner Privatwohnung auf den Posten, um seine bedrängten Kameraden zu unterstützen. Als er in einer Feuerpause auf die Straße trat, um nach einer ausgesendeten Schutzkorpspatrouille Ausschau zu halten, erhielt er von einem in Zivil gekleideten Legionär, der ihm mit ausgebreiteten Armen und dem Zuruf: ‚Wir sind ja Freunde!’ entgegeneilte, einen tödlichen Stich, dem kurz darauf einige Schüsse folgten. Der Kampf um den Gendarmerieposten flammte hierauf neuerlich auf, doch war der Posten inzwischen durch Zollwachebeamte verstärkt worden, so daß der Angriff der Legionäre, die sich unter dem Verlust von 3 Toten und etwa 6 Verwundeten über die Grenze zurückziehen mußten, abgeschlagen werden konnte."
Beiträge zur Vorgeschichte und Geschichte der Julirevolte. Herausgegeben auf Grund amtlicher Quellen. Mit 8 Bildtafeln, Wien 1934, S. 112
Quellen: ÖStA, AdR, BKA/Inneres Kärnten GZ 231.095-34; DÖW Gedenken und Mahnen, Ordner OÖ (K); Hans Schafranek, Söldner für den Anschluss. Die Österreichische Legion 1933-1938, Wien 2011, S. 300
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