Anlässlich des internationalen Tages der Menschenrechte am 10. Dezember kam es in mehreren oberösterreichischen Städten nach Aufrufen von Seiten des Bundes freier Jugend (BFJ) zu illegalen Versammlungen von Neonazis. Eine zentrale Demonstration in Ried i. I., die der Welser Rechtsextremist Ludwig Reinthaler durchführen wollte, wurde von den Behörden im Vorfeld untersagt. Reinthaler, der zuletzt im März dieses Jahres als Anmelder einer BFJ-Demonstration in Erscheinung trat (BFJ marschiert in Ried »), kam dennoch mit ein paar Kadern nach Ried, um dort "symbolisch die Menschenrechte zu Grabe" zu tragen, wie es auf der deutschen Neonazi-Site stoertebeker heißt. Währenddessen waren in mehreren oberösterreichischen Orten rund 80 Neonazis in kleinen Gruppen unterwegs, um PassantInnen mit ihrer Hetze zu belästigen. Die größte unangemeldete Versammlung ging in Steyr über die Bühne: Rund 70 Neonazis, darunter mehrere Kader aus Wien, marschierten durch die Stadt. Vor sich her trugen sie Transparente mit Aufschriften wie "Freiheit für unsere politischen Gefangenen" oder "Für das Recht auf freie Meinung, Versammlung, Heimat und Menschenwürde". Skandiert wurden Parolen wie "Trotz Verfolgung sind wir hier, die Straße frei, jetzt kommen wir!" und "Die Straße frei der volkstreuen Jugend!". Beim Eintreffen der alarmierten Polizei zerstreute sich die Gruppe umgehend. Jedoch konnte ein Großteil der Neonazis angehalten und erkennungsdienstlich behandelt werden.
Bereits am Abend des 9. Dezember wurde ein Neonazi-Konzert, u. a. mit den Braunen Brüdern, in einer angemieteten Rieder Diskothek von der Polizei aufgelöst.