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Name russisch: Шахингер Рудольф Юльевич (Юлиусович)
Geboren: 20.01.1910, Budweis (Südböhmen)
Beruf: Schlosser
Letzter Wohnort in Österreich: Linz
Ankunft in Russland/Sowjetunion: 13.07.1935
Wohnorte in der Sowjetunion: Sverdlovsk, Rostov-na-Donu
Verhaftet: Rostov-na-Donu
Anklage: Mitgliedschaft in einer faschistischen aufständischen Organisation
Urteil: 28.09.1938, Sonderberatung (OSO), 10 Jahre Lagerhaft
Gestorben: 21.06.1943, Gulag
Rehabilitiert: 16.01.1989, Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR
Emigrationsmotiv: Schutzbund-Emigration
Schicksal: im Lager umgekommen
Rudolf Schachinger wurde 1910 in Budweis (České Budějovice) geboren. Sein Vater war Schaffner bei den k.k. österreichischen Staatsbahnen und starb 1920 bei einem Arbeitsunfall, seine Mutter wurde 1923 ermordet. Nach seiner Schlosserlehre bei den ÖBB in Linz arbeitete Schachinger, der organisierter Sozialdemokrat und Schutzbündler war, als Metallarbeiter, Bademeister und Hilfsarbeiter. Er nahm im Februar 1934 an den Kämpfen in Linz teil und war in der Folge von März bis Juni 1934 in Haft. Gegen Gelöbnis auf freien Fuß gesetzt, betätigte sich Schachinger in der KPÖ. Weil ihm ein Verfahren wegen der Teilnahme an den Februarkämpfen drohte, flüchtete er im August 1934 in die Tschechoslowakei. Im Juli 1935 gelangte er in die Sowjetunion, wo er zuerst in Sverdlovsk, später in der landwirtschaftlichen Maschinenfabrik Ростсельмаш in Rostov-na-Donu arbeitete.
Diverse negative Stellungnahmen zu seiner Entwicklung in der UdSSR dürften dazu beigetragen haben, dass Schachingers Meldung zu den Internationalen Brigaden nach Spanien vom NKVD abgelehnt wurde. Wann Schachinger verhaftet wurde, ist nicht bekannt. Am 28. September 1938 wurde er wegen Mitgliedschaft in einer faschistischen Organisation zu zehn Jahren Lagerhaft verurteilt. Rudolf Schachinger starb am 21. Juni 1943 im Gulag im Gebiet Perm'.
Quelle: Parteiarchiv der KPÖ, RGASPI