Die Freien Nationalen Kräfte Oberösterreich planen für den 8. Dezember nicht näher genannte Aktionen aus Anlass des "Tages der Menschenrechte". Die Neonazis aus dem Bund freier Jugend (BFJ) und dessen engerem Umfeld behaupten in ihrem Aufruf, Österreich sei "der unfreieste Staat Europas". Bezug genommen wird auch auf FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache, dem die Medien eine "nationalsozialistische Gesinnung nachweisen" wollten. Neonazis würden nur wegen "freier Meinungsäußerung" verfolgt, wie das Beispiel der aktuellen Verfahren gegen drei mutmaßliche BFJ-Kader und die Auslieferung des "Dichter[s]" Gerd Honsik zeigen würden. Am geplanten Großkampftag gegen die Republik und die "korrupte und verräterische Politikerbande" sollen "alle national denkenden Menschen [...] mit kreativen Aktionen und Handlungen" auf die Anliegen der Neonazis aufmerksam machen. Es ist zu befürchten, dass es an diesem "nationalen Aktionstag" in mehreren (vor allem oberösterreichischen) Städten zu illegalen Zusammenrottungen kommen wird.
Die Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik (AFP), aus deren Jugendgruppe der BFJ hervorgegangen ist, macht daneben mit einer neuen Homepage auf sich aufmerksam. Dort finden sich zahlreiche Belege für die zunehmende Radikalisierung der AFP und ihres Umfelds, etwa durch offene Bezugnahme auf den neonazistischen "Nationalen Widerstand". Viel sagend sind auch Formulierungen wie der "Kampf gegen das herrschende System" sowie die zustimmende Rede von "Volksgenossen" und "Volksgemeinschaft".