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Höflinger, Alfred

Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)

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Name russisch: Гофлингер Альфред Оскарович

Geboren: 1897, Wien

Beruf: Techniker

Letzter Wohnort in Österreich: Wien

Ankunft in Russland/Sowjetunion: 1926

Wohnorte in der Sowjetunion: Kzyl-Orda (Kasachstan)

Verhaftet: 28.07.1941

Anklage: Spionage

Urteil: 31.03.1942, Sonderberatung (OSO), Tod durch Erschießen

Rehabilitiert: 06.09.1960, Oberstes Gericht der UdSSR

Emigrationsmotiv: Uhlfeld-Kolonie

Schicksal: erschossen

 

Alfred Höflinger wurde 1897 in Wien geboren. Er absolvierte eine technische Ausbildung und dürfte sich aus Abenteuerlust der österreichischen Auswanderergruppe angeschlossen haben, die 1926 in Kasachstan die Uhlfeld-Kolonie gründete, denn er war von Beruf Beamter. Das Unternehmen wurde von Karl Uhl, dem Obmann der Republikanischen Vereinigung ehemaliger Kriegsteilnehmer und Kriegsopfer Österreichs, initiiert und organisiert. Ab März 1926 wurde in Kzyl-Orda (Kyzyl-Orda) am Fluss Syr-Darja in Kasachstan die Errichtung der so genannten Uhlfeld-Kolonie (Incommune Uhlfeld) in Angriff genommen. Wie lange Höflinger dort tätig war, ist nicht bekannt – viele Mitglieder verließen die Kommune bereits vor der offiziellen Auflösung im März 1927. Bei den heftigen internen Auseinandersetzungen, die zu einer vorzeitigen Ablöse des Obmanns Karl Uhl führten, stand Höflinger auf der Seite Uhls. So wie einige andere Kolonisten zog Höflinger in die Stadt Gulja (Kuldscha, kasachisch Құлжа, chinesisch Yining) in China, wo er als Bautechniker Arbeit fand.

 

Nach russischen Angaben wurde er am 29. Juli 1941 von einer KGB-Sondereinheit verhaftet. Ebenso wie die anderen ehemaligen Uhlfeld-Kolonisten Johann Pfliegel, Hugo Blasch, Alois Fluch, Heinrich Leeb, Rudolf Strach, Marjan Kloc und Franz Konetschny wurde Höflinger am 31. März 1942 wegen Spionage zum Tode verurteilt. Man kann davon ausgehen, dass er ebenfalls um 1939 verhaftet wurde und 1941 vom NKVD aus Gulja nach Kasachstan entführt wurde, denn in diesen Jahren stand die politisch vollkommen isolierte Provinz Sinkiang (Xinjiang) unter starkem sowjetischem Einfluss, es war sogar sowjetisches Militär dort stationiert.

 

 

Quelle: lists.memo.ru, ÖStA

 

Zur Uhlfeld-Kolonie siehe Barry McLouhglin/Hans Schafranek/Walter Szevera, Aufbruch. Hoffnung. Endstation. Österreicherinnen und Österreicher in der Sowjetunion 1925-1945, Wien 1997, S. 49-69.

 

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