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Name russisch: Мюльбек Фердинанд Людвигович
Geboren: 27.05.1905, Oberhausen (Deutschland)
Beruf: Schlosser, Mechaniker, Bergmann
Letzter Wohnort in Österreich: Sachsenburg (Kärnten)
Ankunft in Russland/Sowjetunion: 1931
Wohnorte in der Sowjetunion: Anžero-Sudžensk (Kemerovskaja obl.), Novosibirsk, Moskau
Verhaftet: 25.09.1937, Moskau
Anklage: Spionage
Urteil: 14.12.1937, Sonderberatung (OSO), Ausweisung
Rehabilitiert: 29.09.1989, Militärstaatsanwaltschaft des Moskauer Gebiets
Emigrationsmotiv: wirtschaftliche Emigration
Schicksal: ausgewiesen
Ferdinand Mühlböck wurde 1905 in Oberhausen geboren. Er war Mitglied der KPD ab 1931. Wann er nach Österreich kam, ist nicht feststellbar, jedenfalls übermittelte ihm die österreichische Gesandtschaft in Moskau 1935 eine Bestätigung, dass er in Sachsenburg im Bezirk Spittal an der Drau (Kärnten) das Heimatrecht besitze. Sein Beruf ist in diesem Dokument mit Bergmann angegeben. Auf der österreichischen Gesandtschaft verlängerte er im Sommer 1935 seinen Pass. Auf Basis eines Arbeitsvertrages fuhr Mühlböck im November 1931 nach Russland, um im Kohlebergbau im Kuzbass-Gebiet zu arbeiten. Er arbeitete dort als Hauer, Schlosser und Mechaniker, anfangs in einem Bergwerk bei Anžero-Sudžensk, vorübergehend auch als Betreuer von Ausländern in Novosibirsk. Von 1934 bis 1936 lebte Mühlböck in Moskau und arbeitete als Mechaniker in einem Asphaltwerk, 1936 wieder einige Monate in Novosibirsk, ab Oktober 1937 wieder in Moskau.
Als Mühlböck am 25. September 1937 unter dem Verdacht der Spionage verhaftet wurde, war er Brigadier im Sanitärtechnik-Betrieb Сантехмонтаж in Moskau. Verdächtig machten ihn seine Kontakte zur österreichischen Gesandtschaft, insbesondere mehrere Treffen mit einem Mitarbeiter der Gesandtschaft namens Vogel (angeblich ein sowjetischer Staatsangehöriger) in einem Restaurant. Am 14. Dezember 1937 wurde Mühlböcks Landesverweisung beschlossen, aber erst Ende Dezember 1938 wurde er über die polnische Grenze ins Ausland abgeschoben.
Quelle: GARF, lists.memo.ru, RGASPI