Gedenkstätte Steinhof
Aus organisatorischen Gründen bleiben das DÖW und alle Ausstellungsräume von 18. Dezember 2024 bis 6. Jänner 2025 geschlossen.
Eine Ausstellung des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes
Otto-Wagner-Areal, V-Gebäude, Baumgartner Höhe, 1140 Wien
Sollten Sie einen barrierefreien Zugang benötigen, melden Sie sich bitte per E-Mail an office@doew.at bzw. telefonisch unter +43-1-22 89 469/319.
Öffnungszeiten
Mittwoch bis Freitag (werktags): 10.00 bis 17.00 Uhr
Samstag (auch an Feiertagen): 14.00 bis 18.00 Uhr
Winteröffnungszeiten (2.11.24-21.3.25):
Mittwoch bis Freitag (werktags) 10.00 bis 17.00 Uhr
Samstag auch an Feiertagen 12.00 bis 16.00 Uhr
(geschlossen: 24. 12. und 31. 12.)
Der Eintritt ist frei. Wir ersuchen um Ankündigung größerer Gruppen.
Kontakt | Anmeldung für (kostenlose) Führungen (ab 5 Personen):
Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes
e-mail | T +43 1 22 89 469 - 319 (Montag bis Freitag, 8.00 bis 15.00 Uhr)
Die Medizin übernahm im Nationalsozialismus eine neue Aufgabe: die "Ausmerzung" von als "minderwertig" qualifizierten Menschen. Für Personen mit Behinderungen oder psychischen Krankheiten, Angehörige sozialer Randgruppen und Unangepasste war in der nationalsozialistischen Volks- und Leistungsgemeinschaft kein Platz. Sie wurden verfolgt, eingesperrt und der Vernichtung preisgegeben.
Die Heil- und Pflegeanstalt "Am Steinhof" - später Otto Wagner-Spital, dann Klinik Penzing - wurde in den Jahren nach dem "Anschluss" 1938 zum Wiener Zentrum der nationalsozialistischen Tötungsmedizin, die mindestens 7500 Steinhof-PatientInnen das Leben kosten sollte:
Von 1940 bis 1945 existierte auf dem Anstaltsgelände unter der Bezeichnung "Am Spiegelgrund" eine so genannte "Kinderfachabteilung", in der rund 800 kranke oder behinderte Kinder und Jugendliche umkamen.
1940/41 wurden im Rahmen der "Aktion T4" mehr als 3200 Patientinnen und Patienten aus der Anstalt abtransportiert und im Schloss Hartheim bei Linz ermordet.
Nach dem offiziellen Stopp der "Aktion T4" im August 1941 wurde die "Euthanasie" anstaltsintern mit Hilfe gezielter Mangelernährung und systematischer Vernachlässigung fortgesetzt. Über 3500 PatientInnen fielen Hunger und Infektionen zum Opfer.
Sterbliche Überreste von Opfern der Anstalt "Am Spiegelgrund" wurden bis in die 1980er-Jahre für Forschungszwecke verwertet. Erst im Jahr 2002 erfolgte deren Bestattung in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof. Weitere Spiegelgrund-Präparate sowie sterbliche Überreste von Opfern der "dezentralen Euthanasie" am Steinhof wurden im Mai 2012 bestattet.
Ausgehend von den Geschehnissen auf dem Gelände der Anstalt Steinhof bietet die Ausstellung im V-Gebäude der Klinik Penzing, die auch vollständig auf der Website zugänglich ist, einen umfassenden Überblick über Hintergründe und Folgen der NS-Medizinverbrechen in Wien. Seit Mai 2012 sind in der Gedenkstätte und auf der Website Auszüge aus Videointerviews mit Überlebenden des Spiegelgrunds und verschiedener anderer Institutionen der Jugendfürsorge zu sehen.