Am 15. April 1945 ermordeten SS-Angehörige im sogenannten Schliefaugraben auf Transport befindliche ungarisch-jüdische ZwangsarbeiterInnen, darunter 46 Kinder.
Massengrab auf dem Friedhof Felixdorf (NÖ) für ungarisch-jüdische
ZwangsarbeiterInnen, die im Lager "Engelmühle" umkamen.
DÖW Foto 4135
Im Oktober 1944 wurde mit dem Bau des "Südostwalls", eines Befestigungssystems, das den Einmarsch der sowjetischen Armee in Österreich stoppen sollte, begonnen. Der Verteidigungswall sollte im österreichischen Abschnitt vom Neusiedlersee über die Anhöhen östlich von Köszeg/Güns bis ins Pinkatal und von dort bis östlich von Radkersburg reichen. Letztlich erwies er sich aber als wirkungslos.
Ab Dezember 1944 wurden - neben Zivilisten, Fremdarbeitern und Kriegsgefangenen - auch ungarische Jüdinnen und Juden bei den Befestigungsarbeiten eingesetzt. Die Lebens- und Arbeitsbedingungen der jüdischen ZwangsarbeiterInnen waren katastrophal: Zahlreiche Menschen starben an Hunger, Erschöpfung Misshandlung und Krankheiten wie beispielsweise Flecktyphus. Angesichts der heranrückenden Roten Armee wurden die Lager aufgelöst und die ungarischen Jüdinnen und Juden Richtung KZ Mauthausen getrieben. Die Wachmannschaften, setzten sich aus Angehörigen der HJ, des Volkssturms, der Organisation Todt, der Gendarmerie, der Polizei sowie der Waffen SS zusammen. Da niemand zurückbleiben durfte, wurden Kranke und Erschöpfte entlang der Marschrouten sofort erschossen. Als die Front immer näher rückte, wurden Hunderte ungarische Jüdinnen und Juden Opfer grausamer Massaker wie beispielsweise in Rechnitz im Burgenland, am Präbichl in der Steiermark oder in Persenbeug, Göstling und Scheibbs in Niederösterreich.
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