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6. - 7. April 1945

Franz Dolezal ist einer von über 300 Häftlingen, die im Zuge des Massakers im Zuchthaus Stein sowie bei Erschießungen in Krems und Umgebung ermordet werden.

Franz Dolezal 

 

 

Franz Dolezal (1904 - 1945)

DÖW Foto 10414

 

 

Franz Dolezal (geb. 26. 10. 1904), Schlosser, wohnhaft in Göblasbruck, wurde wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" (er arbeitete in einer illegalen Zelle der KPÖ in St. Pölten) vom OLG Wien am 11. Februar 1943 zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Er wurde im Zuge des Massakers in der Strafanstalt Stein an der Donau erschossen.

 

 

 

Entgegen Befehlen, politische Gefangene bei Annäherung der Front keineswegs zu entlassen, sondern zu "evakuieren", beschloss der Direktor der Strafanstalt Stein Franz Kodré (geb. 26. 8. 1877) am 6. April die Entlassung aller Häftlinge. Während im Laufe des Vormittags Hunderte mit regulären Entlassungspapieren die Anstalt verließen, berichteten fanatisierte, nationalsozialistisch gesinnte Aufseher der Kremser Kreisleitung von einer "Revolte" innerhalb der Anstalt. Alarmeinheiten der Schutzpolizei, des Kremser Volkssturms, der Wehrmachts-Garnison sowie der Waffen SS stürmen daraufhin die Strafanstalt und töteten dort 229 Häftlinge. Franz Kodré wurde auf Befehl des Kreisleiters Wilthum mit der Begründung, er hätte seine Dienstpflicht verletzt, zusammen mit drei Aufsehern erschossen.

 

Motorisierte Kommandos der Waffen SS, unterstützt von Gendarmen, Volkssturmtrupps, aber auch Zivilisten, machten Jagd auf jene Häftlinge, die am Vormittag regulär entlassen worden waren. Allein in Hadersdorf am Kamp wurden am 7. April 1945 61 Häftlinge, die u. a. in Engabrunn, Hadersdorf und Theiß festgenommen worden waren, an der Friedhofsmauer von einer Einheit der Waffen SS erschossen. Zuvor waren sie gezwungen worden, ihr eigenes Massengrab zu schaufeln.

 

 

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