Die Konzentrationslager waren kein isolierter Staat im Staat. Praktisch alle Behörden, zahlreiche Firmen und Gewerbetreibende hatten mit dem KZ Mauthausen zu tun. Beamte der Ernährungsämter teilten Nahrung zu, Bezirksrichter und Standesbeamte registrierten Todesfälle, Bürgermeister erteilten Baugenehmigungen, Gesundheitsämter registrierten "Seuchenfälle", militärische Dienststellen wachten über Wehrdienstpflichtige in den Lagern. Arbeitsämter teilten Häftlinge den Firmen zu, Firmen erstellten Anbote für den Bedarf der Lager von den Baracken bis zu den Krematorien. Arbeiter stellten Strom- und Wasserleitungen zur Versorgung der Lager her. Flüchtende Häftlinge wurden nicht nur von SS und Polizei, sondern auch von Hitler-Jugend, Landwacht und Förstern gejagt. SS-Männer wohnten in den verschiedenen Orten, besuchten Gasthäuser und Kinos, pflegten Liebschaften, heirateten und gingen in Uniform spazieren.

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