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Hochburg der Illegalen

Graz - "Stadt der Volkserhebung"


Die Verhandlungsergebnisse von Berchtesgaden wirkten sich dynamisierend auf die Aktionen der Nationalsozialisten in Graz aus. Vor allem zwischen dem 19. und 24. Februar 1938 kam es zu massiven Demonstrationen, bei denen mehrere Tausend Anhänger mit Hakenkreuzfahnen durch die Grazer Innenstadt zogen, Parolen skandierten, Lieder sangen und Flugblätter streuten. Es existierten unterschiedliche Auffassungen zwischen der Wiener Führung und den steirischen Nationalsozialisten über die Vorgangsweise für den Machtwechsel. Die Absicht der Steirer war es, die Regierung zum militärischen Vorgehen gegen die Nazis zu veranlassen, um ein aktives Eingreifen Deutschlands in Österreich herbeizuführen. Die Wiener Nationalsozialisten sprachen sich gegen diesen Radikalismus aus. Die Ereignisse vom 24. Februar brachten Graz die Etikettierung als "Hochburg des Nationalsozialismus" ein, denn die Grazer Nationalsozialisten erreichten die Hissung der Hakenkreuzfahne am Grazer Rathaus mit Zustimmung des damaligen Bürgermeisters Schmied. Deshalb musste dieser am nächsten Tag sein Amt aufgeben. Der spätere Landesstatthalter Armin Dadieu kündigte am 11. März die bevorstehende Machtübernahme an; Geschäfte schlossen bereits um 12 Uhr, Häuser wurden beflaggt, und in den Straßen fanden trotz des anwesenden Militärs Demonstrationen statt.


 


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