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Aus der Perspektive des Publikums

Nationalsozialistische Kulturpolitik


Die negativen Auswirkungen der rassistischen Kulturpolitik des NS-Regimes wurden sowohl in den Zeitungen offen diskutiert als auch durch das plötzliche Auftrittsverbot von zahlreichen Künstlern, Künstlerinnen und MitarbeiterInnen im Kulturbetrieb - von Publikumslieblingen bis zu Garderobefrauen und Souffleuren - evident. Mit Dekret vom 12. November 1938 wurde überdies "Juden" die "Teilnahme an Darbietungen der deutschen Kultur" endgültig untersagt. De facto war der Publikumsanteil aus diesem Bereich längst zurückgegangen.

Trotz großzügiger Freikarten- und Publikumswerbeaktionen der "Kraft durch Freude- Organisation" blieben viele Konzerte menschenleer. Die sozialpolitisch verbrämte Kampagne zugunsten billiger Theaterplätze war vorerst nicht erfolgreich, da keine neuen Publikumsschichten angesprochen werden konnten.

Ganz bewusst benützten jedoch Regimegrößen wie Göring, Hitler oder Goebbels auch die Wiener Bühnen, um ihre Akzeptanz beim klassischen Theaterpublikum zu steigern. Vor allem vor Ausbruch des Krieges waren Theaterbesuche fixer Bestandteil der nationalsozialistischen Politrepräsentation nach außen.


 


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