Die in den Jahren 1934 bis 1945 als Nachfolgepartei der verbotenen Sozialdemokratie im Untergrund wirkenden Revolutionären Sozialisten (RS) konnten ihre zentrale Parteiorganisation unter den Bedingungen des NS-Terrors nicht aufrechterhalten. Besonders verhängnisvoll wirkte sich die Tätigkeit von Spitzeln und Verrätern wie dem ehemaligen Arbeiter-Zeitungs-Redakteur Hans Pav aus, der zahlreiche seiner GenossInnen der Gestapo auslieferte. Die weiter aktiven Funktionäre, darunter bemerkenswert viele Frauen, konzentrierten ihre Tätigkeit auf die Hilfe für Flüchtende und auf die Unterstützung von Verfolgten und deren Angehörigen; die schon seit 1934 bestehende Sozialistische Arbeiterhilfe (SAH) wurde gleichsam zum Ersatz für die Parteiorganisation.
Die mit den Organisationen im Land bis zum Kriegsausbruch in Verbindung stehende Auslandsvertretung österreichischer Sozialisten in Paris rief zwar zum Nein-Stimmen bei der Hitler-Volksabstimmung auf und distanzierte sich vom Ja Karl Renners; ihre Losung hieß jedoch nicht Rückgängigmachung des "Anschlusses", sondern Umwandlung des nationalsozialistischen in ein sozialistisches Deutschland. Erst im Laufe des Krieges lösten sich die Sozialisten von ihrer großdeutschen Tradition und orientierten sich auf die Wiederherstellung eines (demokratisch-sozialistischen) Österreich in einem freien Europa.