Martin Dietzsch und Alfred Schobert (Hg.):
Dies ist nur eine Stimme aus dem Chor der extremen Rechten, die bereits ein Jahr vor Erscheinen seines Buches Norman Finkelstein begeistert feierte. Nicht ohne Grund. Wie in unserer einleitenden Analyse gezeigt wird, bedient Finkelstein mit seinem Pamphlet antisemitische Ressentiments, die aggressive Erinnerungsabwehr und den Antizionismus. Die Dokumentation zeigt, wie diese Motive Finkelsteins durch die extreme Rechte aufgenommen werden.
Die Vorgeschichte der derzeitigen enthusiastischen Finkelstein-Rezeption der Rechten wird unter zwei Gesichtspunkten dokumentiert. Schon Finkelsteins wutschnaubende Kritik an Daniel J. Goldhagen wurde von der extremen Rechten begeistert aufgenommen. Zudem beweist die Dokumentation, dass der titelgebende Begriff "Holocaust-Industrie" und die damit benannte These Finkelsteins Vorläufer im Neonazismus haben, so beim Holocaust-Leugner David Irving.
Mit Finkelstein erhält die bei Antisemiten beliebte These, Holocaust-Überlebende und jüdische Eliten machten mit der Erinnerung an die Vernichtung der europäischen Juden ein großes Geschäft, akademische Weihen. Zudem, so wird gerne betont, sei es ja ein jüdischer Akademiker, der dies nun behaupte. So kann die These von der "Holocaust-Industrie" auch im Medien-Mainstream reussieren. Wie schon bei der Walser-Debatte zeigt sich die Doppelbewegung eines Rechtsdrucks in die Mitte und eines Rechtsrucks der Mitte. Dadurch bestärkt, macht sich die extreme Rechte weitere Hoffnungen, preist Finkelstein als "jüdischen David Irving", und wenn sie auch vergeblich darauf warten wird, dass Finkelstein zur Holocaust-Leugnung übergeht, kann sie doch erfreut beobachten, wie die Erinnerung an die Shoah weiter abgewehrt wird.
Mit Basisinformationen über die Autorinnen und Autoren, Organisationen und Zeitschriften versehen, werden Artikel aus der deutschsprachigen rechten Presse von Aula über Junge Freiheit, Mensch und Maß, Staatsbriefe u. a. bis Zur Zeit dokumentiert. Zusätzlich werden Beiträge aus Homepages der extremen Rechten und aus ihren Diskussionsforen im Internet aufgenommen.
So ergibt sich ein themenzentriertes Dossier der rechtsextremen Publizistik in ihren verschiedenen Strömungen, das zeigt, wie antisemitische Propaganda heute funktioniert.
Ein "jüdischer David Irving"?
Norman G. Finkelstein im Diskurs der Rechten - Erinnerungsabwehr und Antizionismus
ISBN 3-927388-76-9
ca. 110 Seiten (A 4),
ca. DM 25,-
Vorbestellungen erwünscht
Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung (DISS)
Realschulstr. 51
47051 Duisburg
Tel. 0203-20249; Fax 0203-287881;
e-mail:
diss@uni-duisburg.de;
www.uni-duisburg.de/DISS
Horst Mahler (NPD) ruft zur "weltweiten Intifada" gegen "Agenturen der jüdischen Macht" auf: "Wir zollen dem jüdischen Gelehrten Norman Finkelstein Respekt dafür, dass er der Welt den Betrug und die Erpressung aufgezeigt hat, mit denen von jüdischen Organisationen aus dem Deutschen Volk durch Einsatz der Auschwitzkeule Milliarden und Abermilliarden herausgepresst werden."Norman G. Finkelstein im Diskurs der Rechten - Erinnerungsabwehr und Antizionismus
ISBN 3-927388-76-9
ca. 110 Seiten (A 4),
ca. DM 25,-
Vorbestellungen erwünscht
Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung (DISS)
Realschulstr. 51
47051 Duisburg
Tel. 0203-20249; Fax 0203-287881;
e-mail:
diss@uni-duisburg.de;
www.uni-duisburg.de/DISS
Dies ist nur eine Stimme aus dem Chor der extremen Rechten, die bereits ein Jahr vor Erscheinen seines Buches Norman Finkelstein begeistert feierte. Nicht ohne Grund. Wie in unserer einleitenden Analyse gezeigt wird, bedient Finkelstein mit seinem Pamphlet antisemitische Ressentiments, die aggressive Erinnerungsabwehr und den Antizionismus. Die Dokumentation zeigt, wie diese Motive Finkelsteins durch die extreme Rechte aufgenommen werden.
Die Vorgeschichte der derzeitigen enthusiastischen Finkelstein-Rezeption der Rechten wird unter zwei Gesichtspunkten dokumentiert. Schon Finkelsteins wutschnaubende Kritik an Daniel J. Goldhagen wurde von der extremen Rechten begeistert aufgenommen. Zudem beweist die Dokumentation, dass der titelgebende Begriff "Holocaust-Industrie" und die damit benannte These Finkelsteins Vorläufer im Neonazismus haben, so beim Holocaust-Leugner David Irving.
Mit Finkelstein erhält die bei Antisemiten beliebte These, Holocaust-Überlebende und jüdische Eliten machten mit der Erinnerung an die Vernichtung der europäischen Juden ein großes Geschäft, akademische Weihen. Zudem, so wird gerne betont, sei es ja ein jüdischer Akademiker, der dies nun behaupte. So kann die These von der "Holocaust-Industrie" auch im Medien-Mainstream reussieren. Wie schon bei der Walser-Debatte zeigt sich die Doppelbewegung eines Rechtsdrucks in die Mitte und eines Rechtsrucks der Mitte. Dadurch bestärkt, macht sich die extreme Rechte weitere Hoffnungen, preist Finkelstein als "jüdischen David Irving", und wenn sie auch vergeblich darauf warten wird, dass Finkelstein zur Holocaust-Leugnung übergeht, kann sie doch erfreut beobachten, wie die Erinnerung an die Shoah weiter abgewehrt wird.
Mit Basisinformationen über die Autorinnen und Autoren, Organisationen und Zeitschriften versehen, werden Artikel aus der deutschsprachigen rechten Presse von Aula über Junge Freiheit, Mensch und Maß, Staatsbriefe u. a. bis Zur Zeit dokumentiert. Zusätzlich werden Beiträge aus Homepages der extremen Rechten und aus ihren Diskussionsforen im Internet aufgenommen.
So ergibt sich ein themenzentriertes Dossier der rechtsextremen Publizistik in ihren verschiedenen Strömungen, das zeigt, wie antisemitische Propaganda heute funktioniert.