Die Beschwörung der Notwendigkeit von Kooperation und Arbeitsteilung innerhalb der "Rechten" oder "Patrioten" zählt zu den Grundmotiven der Zeitschrift. "Parlamentarische Vertreter (wie FPÖ, AfD, 'Süd-Tiroler Freiheit'), Medien, Künstler, Vereine und Bürgerbewegungen" müssten sich demnach auf ihren gemeinsamen Nenner besinnen: "die Verteidigung Europas in einer Zeit der globalistischen Zersetzung" (Nr. 20, S. 6). Geschäftsführer Michael Scharfmüller propagiert eine Allianz von "heimatliebende[n] Politiker[n] und Parteien, [...] patriotische[r] Zivilgesellschaft" und "alternative[n] Medien". Nur, wenn "sich diese drei Machtfaktoren gegenseitig achten und bei bestimmten Themen unterstützen, entsteht eine Kraft, die – frei nach Bismarck – selbst den Teufel aus der Hölle schlagen kann" (Nr. 23, S. 5). Allerdings gäbe es in puncto "Zusammenhalt zwischen parlamentarischen und außerparlamentarischen Kräften [...] noch viel zu tun. Packen wir es gemeinsam an!" (Nr. 24, S. 5)
Die hier skizzierten Bestrebungen finden auch Ausdruck in der Bandbreite an AutorInnen und InterviewpartnerInnen in Info-DIREKT, die sich wie folgt umreißen lässt:
- "Identitäre" Kader (u. a. Patrick Lenart, Philipp Huemer, Alina Wychera, Edwin Hintsteiner, Martin Sellner) und andere "neurechte" PublizistInnen (Benedikt Kaiser, Philip Stein, Götz Kubitschek, Alexander Markovics)
- Langjährige publizistische Aushängeschilder des traditionellen österreichischen Rechtsextremismus/Neonazismus (Walter Marinovic, Konrad Windisch, Richard Melisch, Herbert Fritz, Martin Pfeiffer, Helmut Golowitsch, Otto Scrinzi [posthum])
- FunktionärInnen von Parlamentsparteien, insbesondere der Freiheitlichen Partei Österreichs/FPÖ (u. a. Martin Graf, Johann Gudenus, Herbert Kickl, Maximilian Krauss, Philip Schrangl, Elmar Podgorschek, Andreas Rabl, Harald Vilimsky), der Alternative für Deutschland (AfD) und der Süd-Tiroler Freiheit aus Italien
- Rechtskonservative PublizistInnen (u. a. Eva-Maria Barki, Charles Bohatsch, Reinhard Olt) und Vertreter des rechtskatholischen Spektrums (Johannes Enichlmayer)
Dazu gesellen sich ehemalige ParteipolitikerInnen (Marcus Franz, Gerald Grosz, Efgani Dönmez), ideologisch erratische VerschwörungstheoretikerInnen (Monika Donner, Udo Ulfkotte) und sonstige rechtsextreme Aktivisten (Markus Ripfl, Roman Möseneder). Einzelne AutorInnen oder InterviewpartnerInnen zeugen zudem von dem Bestreben, auf Basis gemeinsamer Affinität zu Verschwörungsphantasien eine Querfront nach links zu etablieren (Alexandra Bader, Stephan Bartunek). Die ursprünglich breite Verwendung von Pseudonymen, die mit der Möglichkeit "negative[r] berufliche[r] Konsequenzen" für die in der Zeitschrift publizierenden "Oppositionellen" begründet wurde (Nr. 11, S. 20), ist inzwischen stark zurückgegangen.
Bei allen Modernisierungsbemühungen in Aufmachung und Inhalt zeigt Info-DIREKT sich stark um das deutschnationale (insbesondere verbindungsstudentische) Milieu als traditionelles Rückgrat der österreichischen extremen Rechten bemüht. Enge Verbindungen bestehen zur Linzer Burschenschaft Arminia Czernowitz, der Gesellschafter Ulrich Püschel angehört und mit der man in der Organisation des Kongresses "Verteidiger Europas" in Linz 2016 eng kooperierte. Seit der Einstellung der Zeitschrift Aula Mitte 2018 wirbt Info-DIREKT um dessen heimatlos gewordene LeserInnenschaft – u. a. durch eine wöchentliche Online-Kolumne für den früheren Aula-Schriftleiter Martin Pfeiffer und einen dreiteiligen Nachruf auf das langjährige Zentralorgan der völkischen Akademikerschaft.
Die Nennung von AutorInnen in rechtsextremen Publikationen bedeutet nicht, dass alle Genannten als RechtsextremistInnen qualifiziert werden. Gleiches gilt für die in dieser Rubrik angeführten Gruppen: Nicht jede Organisation oder Partei mit Kontakten zum organisierten Rechtsextremismus ist selbst als rechtsextrem einzustufen.
Rechtsextremismus wird in keiner Weise mit Nationalsozialismus, Neonazismus oder Neofaschismus gleichgesetzt.
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