Das antifaschistische Mahnmal von Martin Krenn am Welterbesteig Wachau, St. Lorenz/Rossatz wurde am 3. April 2016 eröffnet.
Mahnmal Friedenskreuz
St. Lorenz/Rossatz
Foto: ©Martin Krenn
Der österreichische Künstler Martin Krenn hat für seine künstlerische Arbeit auf die Illustration Deutsche Eicheln 1933 von John Hartfield zurückgegriffen und thematisiert den heutigen Umgang mit Geschichte und Antifaschismus.
Das Sujet Hartfields wurde vor dem "Friedenskreuz" montiert, das ursprünglich der Kampfgruppe Jockisch, einer Einheit der Deutschen Wehrmacht, gewidmet war. Der idyllisch gelegene Ort in der Wachau wurde in jüngster Vergangenheit durch die Anbringung einschlägig konnotierter Attribute, wie Wehrmachtshelme oder Lorbeerkränze, ideologisch vereinnahmt. Die (Neu-)Gestaltung des Ortes bringt nun die Montage Heartfields und nicht zuletzt dessen Warnung vor der nationalsozialistischen Geisteshaltung zurück in ein öffentliches Bewusstsein. Das "Friedenskreuz" scheint durch das Metallgewebe der Installation Krenns durch und fließt mit der Illustration von John Heartfield zu einer kritischen Hinterfragung unserer Aufarbeitung von Geschichte zusammen.
Zusätzlich zum Projekt Mahnmal Friedenskreuz St. Lorenz erscheint die Publikation Kreuz mit der Geschichte, die sich mit den historischen Hintergründen des Krieges am Balkan und dem Kunstprojekt auseinandersetzt sowie den Begriff der Erinnerungskultur und dessen Manifestationen im öffentlichen Raum thematisiert. Die Buchpräsentation findet am 4. Juni im Rahmen einer Publikumsdiskussion auf Schloss Rossatz statt.
Martin KRENN, geb. 1970, ist österreichischer Künstler, Kurator und seit 2006 Lektor an der Universität für angewandte Kunst Wien. Er studierte Malerei an der Universität für Angewandte Kunst Wien und elektronische Musik an der Universität für Darstellende Kunst Wien. Martin Krenn verschränkt in seiner Praxis Kunst, soziales Engagement und politischen Aktivismus. Die thematischen Schwerpunkte seiner Projekte sind Rassismuskritik, Erinnerungs- und Gedenkarbeit sowie verschiedene Kampagnen zu Bleiberecht, Asylwesen und Migrationsfragen.