EU-Abgeordnete, DÖW, Mauthausen-Komitee und Israelitische Kultusgemeinde protestieren gegen Gedenken an Nazi-Kollaborateure
Jedes Jahr Mitte Mai wird das Loibacher Feld in Kärnten zur Pilgerstätte von kroatischen Rechtsextremen. Offizieller Anlass ist das Gedenken an die Opfer der Nachkriegssäuberungen in Jugoslawien: Tausende Soldaten der Ustascha-Armee wurden nach der Kapitulation NS-Deutschlands ermordet.
Die Veranstaltung auf einem Privatgrundstück in Bleiburg/Pliberk hat sich allerdings - so DÖW-Präsident Rudolf Edlinger - zum "größten Faschistentreffen in Europa" entwickelt, bei dem von den Teilnehmern immer wieder offen NS-Symbole sowie Devotionalien und Fahnen des 1941-1945 unter deutschem Einfluss stehenden kroatischen Ustascha-Staats getragen wurden.
Bei einem Pressegepräch am 23. April 2018, bei dem auch DÖW-Präsident Rudolf Edlinger vertreten war, forderten die EU-Abgeordneten Othmar Karas (ÖVP), Josef Weidenholzer (SPÖ) und Angelika Mlinar (NEOS) ein EU-weites Verbotsgesetz gegen faschistische Umtriebe, da etwa kroatische faschistische Symbole nicht unter das heimische Verbotsgesetz fallen. Das DÖW hat schon in den vergangenen Jahren auf dieses Gedenken an Nazi-Kollaborateure hingewiesen und 2016 eine Sachverhaltsdarstellung an die zuständige Bezirkshauptmannschaft übermittelt.