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Zeitzeug*innen für Filmproduktion gesucht

Der Wiener Filmemacher Fred Turnheim sucht für den zweiten Teil seiner Dokumentarfilm-Trilogie Kinder und Kindeskinder, die Nachkommen von ehemaligen KZ-Häftlingen sind.


Turnheim, selbst Kind einer jüdischen Schutzbundfamilie, tastet sich somit an ein weiteres, besonders schmerzhaftes wie verdrängtes Kapitel der eigenen (Familien-)Geschichte heran. Durch ihre Involviertheit in die Februarkämpfe mussten die Eltern des Filmemachers schon 1934 aus Österreich ins sowjetische Exil fliehen und entkamen so der nationalsozialistischen Vernichtung – im Gegensatz zu einem Großteil ihrer Familien (Turnheim und Weiss).

 

Ausgehend von einem Exklusivinterview mit dem 97-jährigen Abba Naor – der als Jugendlicher das KZ Dachau überlebte, seit Jahrzehnten als Zeitzeuge Schüler*innen in Deutschland seine Geschichte erzählt, seine eigenen Kinder in Israel damit jedoch lange verschonte –, widmet sich der zweite Teil der Trilogie DIE KINDER DES 20. JAHRHUNDERTS dem Erinnern und Schweigen der Überlebenden der Konzentrations-und Vernichtungslager.

 

Was bedeutet erinnern, wenn diejenigen, die vom unvorstellbaren Schrecken der NS-Konzentrations- und Vernichtungslager erzählen können, bald nicht mehr da sein werden?

Wenn diejenigen, die die Entmenschlichung selbst er- und überlebt haben, dass Geschehene nicht mehr bezeugen können?

Der Film fragt u.a.:

• Wie sehr wurden DIE KINDER DER SCHWEIGENDEN durch die Inhaftierung und/oder das Schweigen ihrer Eltern bis heute geprägt?

• Haben sie die Traumata ihrer Eltern als Kind wahrgenommen? Wenn ja, würden sie sagen, dass sich die Traumata auch auf nachfolgende Generationen übertragenhaben?

• Was macht es mit einem Menschen, zu wissen, dass seine Eltern oder Großeltern nur knapp der Vernichtung entkommen sind? Zu wissen, dass die eigene Existenz bloß einem „Fehler in der deutschen Gründlichkeit“ geschuldet ist?

• Inwiefern haben die Kinder die „Scham der Überlebenden“ gespürt?

• Wurde das Schweigen womöglich erst gegenüber den Enkel*innen gebrochen? Welche Erinnerungen gibt es über diese Momente des ersten Erzählens?

• Wie lässt es sich mit und trotz dieser Geschichte (weiter)leben?

In DIE KINDER DER SCHWEIGENDEN sprechen Überlebende sowie ihre Kinder und Enkelkinder über das Unfassbare und darüber, wie es (bis heute) nachwirkt – auch auf die Nachgeborenen. Wissenschafter*innen ordnen das Erzählte ein.

Der Filmemacher sucht, für Interviews, Nachgeborene folgender Häftlingsgruppen:

  • Jüdinnen*Juden
  • Politische Gefangene
  • Sinti*zze/Rom*nja
  • Homosexuelle
  • Kriegsgefangene
  • Verleugnete NS-Opfer

Und Nachkommen von Gefangenen, die in folgenden KZ festgehalten wurden:

  • KZ Auschwitz
  • KZ Börgermoor und/oder anderer Emslandlager
  • KZ Buchenwald
  • KZ Dachau
  • KZ-Lagerkomplex Kaufering
  • KZ Mauthausen
  • KZ Ravensbrück

Wenn Sie an einer Mitarbeit interessiert sind, nehmen Sie bitte mit dem Filmemacher Kontakt auf: redaktion@turnheim.net

Vielen herzlichen Dank!

 

 


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