Steurer Leopold
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Foto: DÖW
Vorname
Leopold
Nachname
Steurer
Geburtstag
18.08.1921
Geburtsort
Wien
Wohnort
Wien 21, Werndlgasse 14-18
Sterbedatum
07.02.1944
Sterbeort
Brandenburg an der Havel
Der Schlossergehilfe Leopold Steurer war als führender Funktionär am Aufbau des Kommunistischen Jugendverbands in Wien beteiligt. Er wurde am 14. 10. 1942 festgenommen und am 29. 7. 1943 vom Volksgerichtshof wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" zum Tode verurteilt. Leopold Steurer wurde am 7. 2. 1944 im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet.
Aus dem Abschiedsbrief, 7. 2. 1944:
"Liebe Mutti und Schwesterle!
So schwer es auch ist, es dir schreiben zu müssen, so will ich es doch nicht unterlassen. Es ist mein letzter Brief. In einer Stunde werde ich nicht mehr sein. Bitte verzeihe mir alles Böse, was ich dir angetan habe und glaube du mir wenigstens, dass meine Tat, für die ich jetzt büße, nicht aus [unleserlich] egoistischem Grunde von mir getan wurde, sondern weil ich glaubte andern Menschen etwas Gutes zu tun. Ich gehe mit der Gewissheit von dieser Welt, im guten Glauben gehandelt zu haben. Hab es bis jetzt nicht glauben können, dass es wirklich aus sein soll, aber nun ist es halt so.
Bitte ertrage es so, dass meine beiden Schwesterle keinen Nachteil davon haben. [...] Habe noch deinen l. [letzten] Brief mit Annys Begnadigung erhalten. Hab mich so sehr gefreut, ist wenigstens ein Sorgenkind weniger. Bitte schreibe ihr [unleserlich] nichts von mir. Nach einiger Zeit wird sie es leichter überwinden. [...]
Nun muss ich Schluss machen, noch viele viele Grüße u. Bussi an euch u. alle [unleserlich]
Hoffentlich ist der Krieg bald aus und ihr habt wieder ein ruhiges Leben."
Aus dem Abschiedsbrief, 7. 2. 1944:
"Liebe Mutti und Schwesterle!
So schwer es auch ist, es dir schreiben zu müssen, so will ich es doch nicht unterlassen. Es ist mein letzter Brief. In einer Stunde werde ich nicht mehr sein. Bitte verzeihe mir alles Böse, was ich dir angetan habe und glaube du mir wenigstens, dass meine Tat, für die ich jetzt büße, nicht aus [unleserlich] egoistischem Grunde von mir getan wurde, sondern weil ich glaubte andern Menschen etwas Gutes zu tun. Ich gehe mit der Gewissheit von dieser Welt, im guten Glauben gehandelt zu haben. Hab es bis jetzt nicht glauben können, dass es wirklich aus sein soll, aber nun ist es halt so.
Bitte ertrage es so, dass meine beiden Schwesterle keinen Nachteil davon haben. [...] Habe noch deinen l. [letzten] Brief mit Annys Begnadigung erhalten. Hab mich so sehr gefreut, ist wenigstens ein Sorgenkind weniger. Bitte schreibe ihr [unleserlich] nichts von mir. Nach einiger Zeit wird sie es leichter überwinden. [...]
Nun muss ich Schluss machen, noch viele viele Grüße u. Bussi an euch u. alle [unleserlich]
Hoffentlich ist der Krieg bald aus und ihr habt wieder ein ruhiges Leben."
Nicht überlebt
Quellen: Gestapo-Opfer (Arbeiterbewegung), Politisch Verfolgte
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