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Schorsch Johann


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Johann Schorsch
Foto: Wiener Stadt- und Landesarchiv

Vorname
Johann
Nachname
Schorsch
Geburtstag
29.10.1874
Wohnort
Wien

Der sozialdemokratische Gewerkschaftsfunktionär und ehemalige Nationalratsabgeordnete (1930-1934) Johann Schorsch flüchtete nach den Februarkämpfen 1934 über die Schweiz nach Prag, wo er das "Auslandsbüro der Freien Gewerkschaften Österreichs" mitbegründete. 1938 kehrte er nach Österreich zurück und wurde am 27. 4. 1938 in Lundenburg beim Grenzübertritt festgenommen. Vom 4. 5. bis 23. 12. 1938 befand er sich wegen Verdachts des Verbrechens des "Hochverrats" (führende Beteiligung an den Februarkämpfen 1934) in Untersuchungshaft. Im Juli 1944 wurde Johann Schorsch neuerlich für 2 Monate in Haft genommen.

Aus dem Schreiben des Gauinspekteurs/NSDAP-Gauleitung Wien an den Bundesminister für Justiz Franz Hueber, 19. 9. 1938:
"Nach dem Umbruch kehrte er [Schorsch] in die Heimat zurück, wurde hier verhaftet und befindet sich heute noch im Landesgericht bzw. infolge seiner Krankheit im Spital.
Besagter Schorsch, ein 64-jähriger Mann, konnte uns, wie ich selber bei einer Vorführung feststellen konnte, weder über den Verbleib der seinerzeit verschobenen Gewerkschaftsgelder Auskunft geben noch hat er irgendwelche Möglichkeiten eine politische Agitation zu entfalten, da sein Krankheitszustand ein überaus ernster ist.
Mein Ersuchen geht nun dahin, durch Ihre Intervention den Mann auf freien Fuß zu setzen, wobei er sich verpflichten würde, sich jederzeit der Polizei zu stellen. Seine politische Tätigkeit war ausschließlich gegen das schwarze Regime gerichtet und wäre er, wenn irgendwie im Zusammenhang mit unserer Bewegung belastet, niemals, so wie er es getan hat, freiwillig zurückgekehrt."

Überlebt

Quelle: Gestapo-Opfer (Arbeiterbewegung)

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