Wegen "Vergehens nach dem Heimtückegesetz" wurde der Mechanikergehilfe Karl Bolly am 16. 3. 1942 festgenommen und am 20. 3. 1942 im Stande der Haft angezeigt.

Aus: Anzeige der Gestapo Wien an den Oberstaatsanwalt als Leiter der Anklagebehörde beim Landgericht Wien als Sondergericht, 20. 3. 1942:
Am 16. 3. 1942 wurde [...] Karl Bolly festgenommen, weil er vor einiger Zeit an den Frontsoldaten und ehemaligen Arbeiter der gleichen Fa. namens Martin Polak, welcher fallweise in Briefen an die Gefolgschaft über seine Fronterlebnisse berichtete, erwiesenermaßen eine anonyme Postkarte schrieb, worin er dem Polak nahelegte, in Zukunft derart "widerliche Schreibereien" zu unterlassen. [...]
In politischer Hinsicht besteht über Polly h.a. die Vormerkung, wonach er in der Zeit vom Jahre 1925 bis 1928 als Mitglied der SPÖ angehörte und später bis zum Jahre 1930 in der Sektion XIII der 'Roten Hilfe-Organisation' die Stelle eines Obmannstellvertreters innehatte. Im Jahre 1938 anlässlich des Führerbesuches in Wien wurde er mit kommunistischen Parteigängern vorübergehend in Haft genommen. Seither ist B. nachteilig nicht mehr in Erscheinung getreten."

Weiteres Schicksal unbekannt

Quelle: Gestapo-Opfer (Individuelle Widerständigkeit)