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Ferbar Jakob


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Jakob Ferbar
Foto: Wiener Stadt- und Landesarchiv

Vorname
Jakob
Nachname
Ferbar
Geburtstag
15.03.1893
Wohnort
Lundenburg (CZ)

Der Hilfsarbeiter Jakob Ferbar (nach anderen Quellen geb. am 16. 3. 1893) wurde am 3. 9. 1939 festgenommen und am 18. 11. 1939 von der Gestapo Wien erkennungsdienstlich erfasst. Am 16. 1. 1940 wurde er wegen Beschimpfung der NSDAP angeklagt. Das Verfahren wurde Anfang März 1940 eingestellt.

Aus der Anklageschrift des Oberstaatsanwalts beim Landgericht Wien als Sondergericht, 16. 1. 1940:
"Am 3. September 1939 befand sich der Beschuldigte in betrunkenem Zustand in Lundenburg in der Nähe des Kinos auf der Straße. In seiner Nähe waren die drei Angehörigen des Deutschen Jungvolkes [...], die an den Füßen weiße Sportstrümpfe trugen. Nach Angabe dieser drei Burschen im Alter von 11 bis 13 Jahren hat der Beschuldigte nun grundlos in tschechischer Sprache über sie zu schimpfen begonnen und unter anderem Folgendes gesagt: 'Euch gehören die weißen Sportstrümpfe von den Füßen heruntergeschnitten und auf einen Baum gehängt.'
Der Beschuldigte hat sich schon wiederholt staatsfeindlich betätigt und war bereits vom 9. 10. 1938 bis 18. 10. 1938 in Schutzhaft wegen Verdachtes der kommunistischen Betätigung. Es kann daher kein Zweifel sein, dass er der nationalsozialistischen Bewegung und dem Deutschtum überhaupt besonders gehässig und feindlich gegenübersteht. Zweifellos war ihm auch bekannt, dass die weißen Sportstrümpfe Uniformstücke der HJ [Hitler-Jugend] und der [sic!] DJ [Deutsches Jungvolk] darstellen. In diesem Sinne betrachtet stellen sich daher seine unter Anklage gestellten Äußerungen zweifellos als eine von ihm absichtlich und mit Überlegung gemachte Beschimpfung der HJ bezw. DJ dar."

Weiteres Schicksal unbekannt

Quelle: Gestapo-Opfer (Individuelle Widerständigkeit)

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