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Gehrig Emilie


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Emilie Gehrig
Foto: Wiener Stadt- und Landesarchiv

Vorname
Emilie
Nachname
Gehrig
Geburtstag
11.06.1893
Wohnort
Wien

Die Schriftstellerin Emilie Gehrig befand sich vom 19. bis 27. 3. 1938 in Haft. Wegen Weitergabe eines "Hetzgedichts" wurde sie am 9. 11. 1939 neuerlich festgenommen. Emilie Gehrig wurde am 21. 5. 1940 wegen "Vergehens nach dem Heimtückegesetz" zu 7 Monaten Gefängnis verurteilt und blieb bis 9. 6. 1940 in Haft.

Aus der Anklageschrift, 5. 3. 1940:
"Anlässlich einer wegen Verdachtes legitimistischer Betätigung bei der Beschuldigten Gehrich [richtig: Gehrig] vorgenommenen Durchsuchung wurde eine handschriftliche und eine maschinenschriftliche Abschrift des nachfolgenden Gedichtes vorgefunden:

'Ich sehe die gleichen Wälder,
Ich gehe die gleichen Wege einher,
Ich sitze in Mutters Stube
Und hab doch keine Heimat mehr.

Ich sehe die gleichen Menschen,
Die schon als Kind ich gekannt,
Sie grüßen mit fremden Gruße
Und haben das Alte verbannt.

Sie beten zu fremden Göttern
Und dünken sich Göttern gleich -
Ich fühl' mich verlassen und einsam
Und wein' um mein Österreich!' [...]

Die Beschuldigte Gehrig [...] war nach ihren Angaben stets monarchistischer Gesinnung und in diesem Sinne auch schriftstellerisch und propagandistisch tätig. [...] Wegen ihrer antinationalsozialistischen Einstellung befand sie sich im März v. J. kurze Zeit in Schutzhaft.
Bei der Durchsuchung wurden im Besitze der Gehrig eine Bestätigung der Sakristei der Pfarre Mariazell mit folgendem Wortlaut gefunden: 'Eine heilige Messe um baldige Befreiung, eine heilige Mese um baldige Rückkehr, hier bestellt und 4 RM im G bezahlt. Mariazell 7. 8. 1939'."

Überlebt

Quelle: Gestapo-Opfer (Individuelle Widerständigkeit)

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