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Spandl Stefan
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Foto: Wiener Stadt- und Landesarchiv
Vorname
Stefan
Nachname
Spandl
Geburtstag
24.12.1894
Wohnort
Wien
Der Hilfsarbeiter Stefan Spandl wurde am 5. 8. 1943 von der Gestapo Wien erkennungsdienstlich erfasst und am 26. 10. 1944 vom Oberlandesgericht Wien wegen "Wehrkraftzersetzung" zu 5 Jahren Zuchthaus verurteilt.
Aus dem Urteil des Oberlandesgerichts Wien, 26. 10. 1944:
"Im April 1943 sprach der Angeklagte auf der Straße in Leipertitz mit dem Ortsbauernführer Johann Nautscher über die Kriegslage. Dabei sagte er: 'Der Krieg ist ohnehin verloren, Deutschland ist nicht mehr in der Lage, eine Offensive zu machen, die Preise für die Produkte der Landwirtschaft sind unter dem Hund. Der Kommunismus ist ebenso gut, wenn nicht besser, als der Nationalsozialismus. Die Kriegführung ist heute schlechter als im Weltkrieg.' [...] Von Nautscher zurechtgewiesen entfernte er sich mit den Worten: 'So einen Fanatiker kann man nicht überzeugen.'
Bei diesen Äußerungen war er nach den Aussagen des Zeugen Nautscher betrunken [...]
Die Zeugenaussage des Nautscher und dieser selbst machten zwar auf das Gericht nicht den allerbesten Eindruck. Ein entscheidender Grund, Zweifel in die wesentlichste Richtigkeit der Aussagen zu setzen, lag aber trotz kleinerer Ungenauigkeiten und einer gewissen Eingenommenheit des Zeugen Nautscher nicht vor."
Aus dem Urteil des Oberlandesgerichts Wien, 26. 10. 1944:
"Im April 1943 sprach der Angeklagte auf der Straße in Leipertitz mit dem Ortsbauernführer Johann Nautscher über die Kriegslage. Dabei sagte er: 'Der Krieg ist ohnehin verloren, Deutschland ist nicht mehr in der Lage, eine Offensive zu machen, die Preise für die Produkte der Landwirtschaft sind unter dem Hund. Der Kommunismus ist ebenso gut, wenn nicht besser, als der Nationalsozialismus. Die Kriegführung ist heute schlechter als im Weltkrieg.' [...] Von Nautscher zurechtgewiesen entfernte er sich mit den Worten: 'So einen Fanatiker kann man nicht überzeugen.'
Bei diesen Äußerungen war er nach den Aussagen des Zeugen Nautscher betrunken [...]
Die Zeugenaussage des Nautscher und dieser selbst machten zwar auf das Gericht nicht den allerbesten Eindruck. Ein entscheidender Grund, Zweifel in die wesentlichste Richtigkeit der Aussagen zu setzen, lag aber trotz kleinerer Ungenauigkeiten und einer gewissen Eingenommenheit des Zeugen Nautscher nicht vor."
Weiteres Schicksal unbekannt
Quelle: Gestapo-Opfer (Individuelle Widerständigkeit)
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