Der Karosseriewagner Rudolf Cervenka wurde am 16. 2. 1942 wegen "staatsfeindlicher Äußerungen" festgenommen. Am 1. 10. 1942 wurde er wegen "Vorbereitung zum Hochverrat", begangen durch "kommunistische Mundpropaganda", zu 4 Jahren Zuchthaus verurteilt. Rudolf Cervenka war bis Kriegsende inhaftiert.

Aus dem Urteil des Oberlandesgerichts Wien, 1. 10. 1942:
"Seit dem Umbruch im März 1938 machte er fortwährend abfällige Äußerungen über den Staat und seine Einrichtungen. Der Kriegsbeginn gab ihm hiezu reichlich Gelegenheit; so bekrittelte er die Ernährungsvorschriften, bezweifelte die Richtigkeit der Berichte des Oberkommandos der Wehrmacht und erklärte wiederholt, wenn Versenkungen feindlicher Schiffe gemeldet wurden, damit könne der Krieg nicht gewonnen werden, die paar Schiffe hätten keine Bedeutung. Nach Ausbruch des Krieges mit der Sowjetunion nahm er fast offen Stellung für den Feind. [...] Diese Äußerungen machte er gewöhnlich in den Arbeitspausen in Gegenwart mehrerer Arbeitskameraden. Dadurch erregte er wiederholt Widerspruch bei den nationalsozialistisch eingestellten Arbeitern, während sich andere Arbeiter wieder auf seine Seite stellten."

Überlebt

Quelle: Gestapo-Opfer (Individuelle Widerständigkeit)