Ludwig Haunold, Hilfsarbeiter in den städtischen Gaswerken Wien, machte an seinem Arbeitsplatz "staatsfeindliche Äußerungen im kommunistischen Sinne". Er wurde am 3. 9. 1943 festgenommen und am 9. 12. 1943 wegen "Wehrkraftzersetzung" zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt. Haunold blieb bis 20. 9. 1944 in Haft.

Aus dem Urteil des Oberlandesgerichts Wien, 9. 12. 1943:
"Jedenfalls war aber die Äußerung, dass Stalin den Gefolgschaftsraum ausputzen werde, auch wenn sie als Witz gebracht wurde, geeignet, die Wehrkraft des deutschen Volkes zu zersetzen. Gerade durch solche höhnischen Bemerkungen kann die Stimmung oft leichter beeinflusst werden als durch ernste politische Ausführungen, zu denen schon wegen der Gefahr der Entdeckung wenig Gelegenheit gegeben ist. [...]
Erschwerend dagegen war, dass die Äußerung im Gefolgschaftraum eines kriegswichtigen Betriebes in Anwesenheit von ausländischen Arbeitern gefallen ist und dass die Tat zu einer Zeit begangen wurde, als infolge der angespannten Kriegslage die Widerstandskraft der inneren Front bereits von besonderer Bedeutung war."

Überlebt

Quelle: Gestapo-Opfer (Individuelle Widerständigkeit)