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Am 19. Februar 1941 verließ ein Deportationstransport mit 1.004 jüdischen Männern, Frauen und Kindern den Wiener Aspangbahnhof mit dem Ziel Kielce, einer Stadt nördlich von Krakau. Kielce hatte einen beträchtlichen jüdischen Bevölkerungsanteil, der sich seit Kriegsbeginn durch Zwangsumsiedler aus anderen Teilen Polens weiter erhöht hatte. Die deportierten Wiener Juden wurden anfänglich bei jüdischen Familien privat einquartiert. Am 31. März 1941 wurde in Kielce das Ghetto errichtet. Es war mit Stacheldraht umzäunt und durfte bei Androhung der Todesstrafe nicht verlassen werden. Ende 1941 lebten ca. 27.000 Juden im Ghetto. Die arbeitsfähigen Männer wurden in Steinbrüchen zur Zwangsarbeit eingesetzt. Im Ghetto selbst konnten Schuster, Schneider und andere Handwerker ihrem Gewerbe nachgehen.
Ca. 6.000 Personen starben im Zeitraum vom April 1941 bis April 1942 im Ghetto an Typhus; viele wurden erschossen, erhängt oder verhungerten.
Innerhalb weniger Tage (20.–24. August 1942) wurde das Ghetto liquidiert, und ca. 21.000 Juden wurden in das Vernichtungslager Treblinka deportiert und dort ermordet. Die 2.000 im Ghetto Verbliebenen kamen in die nahe gelegenen Arbeitslager Pionki, Blizyn und Skarzysko Kamienna. Die letzte Deportation aus Kielce im August 1944 führte die wenigen jüdischen Häftlinge nach Auschwitz und Buchenwald.
Von den 1.004 deportierten Wiener Juden überlebten 18.