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Im Frühjahr 1940 wurde nahe der polnischen Stadt Oswiecim mit dem Aufbau des KZ Auschwitz begonnen, am Gebiet des benachbarten Ortes Brzezinka (Birkenau) wurde ab Herbst 1941 der zweite Teil des Lagers, Auschwitz II/Auschwitz-Birkenau errichtet, wozu später noch das Lager Monowitz (Auschwitz III) sowie 45 weitere Nebenlager kamen. Erster und letzter Kommandant des Lagers war Rudolf Höß.
Die erstmalige Verwendung von Cyanwasserstoffgas zur Menschentötung erfolgte im Herbst 1941 im Block 11, Auschwitz I. Bis Anfang 1942 fiel vor allem eine große Zahl sowjetischer Kriegsgefangener den ab Jänner 1942 im dazu adaptierten Leichenraum des Krematoriums I im Stammlager durchgeführten Morden zum Opfer.
Am 26. März 1942 erreichte der erste vom Reichssicherheitshauptamt (RSHA) im Zuge der »Endlösung der Judenfrage« organisierte jüdische Sammeltransport das KZ Auschwitz. Ab dem Sommer 1942 wurden bei so genannten Selektionen durch SS-Ärzte noch arbeitsfähige Menschen zur Arbeitsleistung ausgewählt, alle übrigen, vor allem alte Menschen und Kinder, wurden sofort in die Gaskammern gebracht.
Im Frühjahr und Sommer 1942 fanden die Morde in zwei – als Bunker 1 und 2 bezeichneten – ehemaligen Bauernhäusern im Lager Birkenau statt, im Laufe des Jahres 1943 wurden in Birkenau vier neue Krematorien mit angeschlossenen Gaskammern errichtet, wo dann nach von der SS selbst errechneten Werten täglich 4.756 Leichen verbrannt werden konnten. Mit dem Näherrücken der Front wollte Himmler die Spuren der Morde verwischen. Nachdem das Krematorium IV im Zuge eines Häftlingsaufstandes am 7. Oktober 1944 gesprengt worden war, wurden die übrigen Krematorien ab November 1944 demontiert. Die Mehrheit der noch vorhandenen Häftlinge wurde in geschlossenen Märschen aus dem Lager Richtung Westen getrieben. Bei der Befreiung am 27. Jänner 1945 fand die Rote Armee noch 7.500 Häftlinge vor. Insgesamt kamen in Auschwitz Schätzungen zufolge etwa 1,1 Millionen Menschen um: rund 1 Million Jüdinnen und Juden, ca. 21.000 Roma und Sinti, 15.000 sowjetische Kriegsgefangene und mehr als 80.000 aus politischen und anderen Gründen nach Auschwitz Deportierte.
Unter diesen Opfern waren auch Juden aus Österreich. Der am 17. Juli 1942 von Wien abgehende 32. Transport mit ungefähr 1.000 Menschen führte direkt nach Auschwitz. Mehr als 4.100 Österreicher wurden von Theresienstadt, ca. 500 Per-sonen in Einzeltransporten dorthin transportiert. Weiters wurden mehr als 3.700 österreichische Juden aus Frankreich, ca. 350 aus Italien und etwa 260 aus den Niederlanden nach Auschwitz gebracht. Wie viele Österreicher aus anderen Ländern dorthin deportiert wurden, kann nicht genau festgestellt werden, so dass auch keine Gesamtzahl der österreichischen Opfer in Auschwitz angegeben werden kann.