Gespräch, 23. Jänner 2025
Mit der Arbeit über Theresia und Alois Buder will das landesweite Projekt Orte des Gedenkens darauf aufmerksam machen, wie wichtig die Unterstützung für Widerständige gegen den Nationalsozialismus von Seiten vieler nur am Rande Beteiligter war. Sie wurden versorgt, transportiert, versteckt, bestärkt, gewarnt, ihnen wurde geholfen, etc. Ein möglicher Begriff dafür ist „Unterstützungswiderstand“, der für die Familie Buder und andere Helfende zutreffend scheint. Die betroffenen Personen hatten sich im Moment dafür entschieden, anderen bedrohten Menschen zur Seite zu stehen. Dass sie sich damit in Gefahr begaben, wussten sie. Dass sie deswegen unter Umständen mit ihrem Leben büßen würden, war ihnen im Moment der Entscheidung vermutlich oftmals nicht bewusst.
Wenn wir uns mit der Vergangenheit befassen, machen wir dies aus der Sicht der jeweiligen Gegenwart. Es wird dabei immer wieder nach Sinn und Orientierung gesucht. Aus der Geschichte kann Gutes und Böses gelernt werden. Was können wir individuell aus der Geschichte des Unterstützungswiderstandes „im Guten“ lernen? Und was bedeutet dieser Begriff überhaupt?
Was für die betroffenen Familien und was für erinnerungspolitische Debatten?
Wann
23.01.2025, 19.00 Uhr
Wo
kultur:treff im Haus der Musik
Ing.-Ludwig-Pech-Straße 7, 5600 Sankt Johann im Pongau
Mit
Andreas Kranebitter, Soziologe und Politikwissenschafter
Wissenschaftlicher Leiter des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes.
Elfriede Oblasser, Sozial- und Kulturarbeiterin
Feministische Aktivistin und Mitstreiterin einer No-Borderbewegung. Wegen der Unterstützung von „Goldegger Deserteuren“ wurden mehrere Familienmitglieder in KZs interniert.
Albert Lichtblau, Historiker.
Teil des Teams von Orte des Gedenkens.