Vortrag von Florian Zeller im DÖW, 4. Dezember 2019
Verschwörungsmythen, -ideologien und -theorien finden nicht nur in rechtsextremen Kreisen Anklang, sondern sind in breiten Teilen der Gesellschaft vertreten. Als vermeintliche Erklärungsmodelle für Umbrüche und Veränderungen schaffen sie für viele Menschen ein Weltbild, welches ihnen attraktiver als die Realität erscheint. Weitreichende Folgen haben diese Erklärungsversuche, da sie bei einer Sündenbockmentalität stehen bleiben. Gesellschaftliche Probleme wie politische Intransparenz, Korruption und Unrecht werden so nicht gelöst, sondern einer Person oder Gruppe zugeschrieben. Die Geschichte des Antisemitismus zeigt, wie lange schon Juden und Jüdinnen stellvertretend für alles Übel in der Welt verantwortlich gemacht wurden. Die zugrundeliegenden Verschwörungsmythen haben sich über die Jahre immer neu gewandelt. Bezog sich die jüdischen Weltverschwörung noch offen antisemitisch auf die fiktiven Protokolle der Weisen von Zion, änderte sich dies in den 2000er-Jahren mit der Erzählung über eine New World Order. Dabei tritt der Antisemitismus in Form von Codes auf wie Eliten oder Finanzoligarchie.
Neben einer geschichtlichen Einführung zu Begriffen und Theorien soll der Frage nachgegangen werden, warum diese Mythen geglaubt werden und welche Funktion sie erfüllen – für das Individuum und die Gesellschaft. Abschließend soll auf Handlungsmöglichkeiten gegen Verschwörungsideologien eingegangen werden und welche Schwierigkeiten damit verbunden sind.
Veranstaltet vom Jüdischen Institut für Erwachsenenbildung in Kooperation mit dem DÖW
Kurs-Nr. 10443576
Kosten: 6,- Euro
Ort:
Veranstaltungsraum Ausstellung Dokumentationsarchiv, Altes Rathaus, Wipplingerstraße 6-8, 1010 Wien (Eingang im Hof)
Zeit:
Mittwoch, 4. Dezember 2019, 18.30 bis 20.00 Uhr
Anmeldung:
Anmeldung und Bezahlung im Jüdischen Institut für Erwachsenenbildung
e-mail jife@vhs.at | T +43 1 891 74-153 000