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Dialektaufnahmen für Hitler

Das Lautdenkmal reichsdeutscher Mundarten

Vortrag von Jan David Braun im DÖW, 5. September 2016

 

Begrüßung: Gerhard Baumgartner

 

Moderation: Winfried R. Garscha

 

 

Das "Lautdenkmal" war ein Projekt, dessen Ergebnis – 300 Aufnahmen von Mundarten aus dem ganzen deutschen Reichsgebiet – Adolf Hitler im Jahr 1937 zum Geburtstag geschenkt wurde. Der "Reichsbund der Deutschen Beamten" hatte das Projekt initiiert und deutsche Linguisten dafür gewinnen können. Nach dem "Anschluss" Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich wurden auch Erhebungen in der "Ostmark" geplant, die Sammlung aus dem "Altreich" wurde um weitere 70 Aufnahmen ergänzt. Maßgebliche Institution war dabei die "Wiener Wörterbuchkanzlei" an der Akademie der Wissenschaften. Die Erhebungen konnten im Jahr 1938 zwar gemacht werden, das Projekt war aber nach Einsetzen des Krieges in seinen Möglichkeiten eingeschränkt. Die Aufnahmen enthielten Sprachproben aus ländlichen Gebieten, die von Brauchtum, Traditionen, Sagen, historischen Schlachten und anderen ideologisch verwertbaren Themen handelten. Im Vortrag sollen die wichtigsten wissenschaftshistorischen Aspekte des weitgehend unbekannten Projekts beschrieben werden.

 

JAN DAVID BRAUN, geboren 1988 in Wien, Studium der Sprachkunst (Kreatives Schreiben) an der Universität für angewandte Kunst in Wien und Germanistik sowie Wissenschaftsgeschichte und Wissenschaftsphilosophie (History and Philosophy of Science, HPS) an der Universität Wien; seit 2013 Gastforscher am Institut für Dialekt- und Namenlexika (DINAMLEX), anschließend am ICLTT (Institut für Corpuslinguistik und Texttechnologie) und seit Mai 2016 am ACDH (Austrian Centre for Digital Humanities)

 

 

Zeit:

Montag, 5. September 2016, 18.00 Uhr

 

Ort:

Veranstaltungsraum Ausstellung Dokumentationsarchiv, Altes Rathaus, Wipplingerstraße 6-8, 1010 Wien (Eingang im Hof)

 

 

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