Buchpräsentation / Zeitzeuginnengespräch: Susanne Bock im DÖW, 7. Dezember 2017
Im Gespräch mit Claudia KURETSIDIS-HAIDER (DÖW) wird Susanne BOCK, eine der letzten noch lebenden Betroffenen der "Nürnberger Gesetze", die nach dem "Anschluss" Österreichs fliehen musste, über ihr Leben berichten. Thematisiert werden Flucht, Exil sowie der Kampf um ein freies, demokratisches und unabhängiges Österreich und dabei insbesondere Aspekte wie Integration im fremden Gastland und die Rückkehr in das zerstörte Nachkriegsösterreich angesprochen.
Susanne Bock ist Mitglied der Theodor Kramer-Gesellschaft und der Österreichischen Gesellschaft für Exilforschung.
Susanne Bock wurde am 13. Mai 1920 in Wien geboren und konnte unmittelbar nach dem "Anschluss" Österreichs an das Deutsche Reich 1938 noch maturieren. Als Jüdin musste sie das Land verlassen und flüchtete über Italien und Frankreich nach England, wo sie zeitweilig in Nordwales, Oxford und London lebte. Sie arbeitete in einem Hostel des Czech Refugee Trust Fund ebenso wie in einer Fabrik und besuchte Abendkurse in Chemie und Physik. Im Jänner 1946 kehrte sie nach Wien zurück. Nach ihrer Pensionierung 1978 studierte sie Sprachwissenschaft und Anglistik an der Universität Wien und promovierte 1993. In ihren Büchern Mit dem Koffer in der Hand. Leben in den Wirren der Zeit 1920–1946, und Heimgekehrt und fremd geblieben. Eine alltägliche Geschichte aus Wien 1946–1954 beschreibt sie ihr Leben im Exil und die Situation im Wien der Nachkriegszeit.
Nach den beiden autobiografischen Büchern hat Susanne Bock nun ein Jugendbuch geschrieben: Peter sprang und Pjotr überlebte: Geschichte einer Integration. Dieses Buch erzählt die fiktive Geschichte eines jüdischen Buben aus Wien, der vom Deportationstransport nach Maly Trostinec abspringt und in einer polnischen Bauernfamilie überlebt.
Zeit:
Donnerstag, 7. Dezember 2017, 18.00 Uhr
Ort:
Veranstaltungsraum Ausstellung Dokumentationsarchiv, Altes Rathaus, Wipplingerstraße 6-8, 1010 Wien (Eingang im Hof)