Buchpräsentation im DÖW, 18. Oktober 2016
Moderation: Berthold UNFRIED (Mitherausgeber der Reihe Wiener Studien zur Zeitgeschichte)
Julia Köstenberger
Kaderschmiede des Stalinismus
Die Internationale Leninschule in Moskau (1926–1938) und die österreichischen Leninschüler und Leninschülerinnen
Wiener Studien zur Zeitgeschichte; Bd. 8
Wien: LIT-Verlag 2016
Am 7. November jährt sich die kommunistische "Oktoberrevolution" zum 99. Mal. Für den Machterhalt in Sowjetrussland und für die Beeinflussung der Kommunistischen Parteien im Ausland spielten Kaderschulungen eine wichtige Rolle. 1926, vor 90 Jahren, gründete die Kommunistische Internationale in Moskau die Internationale Leninschule (ILS).
Julia Köstenberger beleuchtet die bisher fast unbekannte Geschichte dieser geheimen Kaderschmiede. Etwa 3500 Kommunisten und Kommunistinnen aus aller Welt besuchten zwischen 1926 und 1938 die ILS in Moskau, darunter später so bekannte DDR-Größen wie Erich Honecker und Erich Mielke. Auch etwa 140 KPÖ-Mitglieder erhielten an der Prestigeschule eine intensive politische Erziehung im Sinne des Stalinismus. In der UdSSR erlebten sie den "Aufbau des Sozialismus", Stalins Diktatur und Terror mit. Schließlich geht die Historikerin den Wegen der österreichischen Leninschüler und Leninschülerinnen – unter anderem im Spanischen Bürgerkrieg, antifaschistischen Widerstand und Exil – bis in die Nachkriegszeit nach.
Julia KÖSTENBERGER, Dr. phil., Historikerin. Studierte Geschichte und Russisch in Wien. Ausstellungskuratorin, Koordinatorin der "Republik.Ausstellung 1918|2008", Mitarbeiterin in Forschungsprojekten. Herbert-Steiner-Preisträgerin 2011. Schwerpunkte: Stalinismus, Kommunistische Internationale, Geschichte Österreichs und Russlands 1914–1955, filmgeschichtliche Themen, Erinnerungskultur.
Eintritt frei!
Eine Veranstaltung des DÖW und des LIT Verlags
Zeit:
Dienstag, 18. Oktober 2016, 19.00 Uhr
Ort:
Veranstaltungsraum Ausstellung Dokumentationsarchiv, Altes Rathaus, Wipplingerstraße 6-8, 1010 Wien (Eingang im Hof)