2002 abgeschlossen
In Kooperation mit dem Karl von Vogelsang-Institut
Projektleitung: Hon.-Prof. Dr. Wolfgang Neugebauer (DÖW), Dr. Helmut Wohnout (Karl von Vogelsang-Institut)
Projektbetreuung: Georg Kastner, Susanne Uslu-Pauer, Judith Kreiner, Heinz Arnberger, Winfried R. Garscha
1999 beauftragte das Wissenschaftsministerium das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes und das Karl von Vogelsang-Institut mit der elektronischen Erfassung aller Opfer des nationalsozialistischen Terrors in Österreich vor dem "Anschluss". Die am 1. Februar 2000 aufgenommenen Arbeiten wurden am 31. März 2002 abgeschlossen.
In die Datenbank wurden alle nationalsozialistischen Gewaltakte zwischen 1. Juni 1933 und 10. März 1938 aufgenommen. Im Mittelpunkt standen, entsprechend dem Forschungsauftrag, die Opfer (Geschlecht, Alter, Beruf, Wohnort und Bundesland, religiöses Bekenntnis, politische Zugehörigkeit/Einstellung sowie der Todestag im Falle einer Tötung bzw. das Sterbedatum im Falle des Todes als Folge einer schweren Verletzung). Insgesamt wurden 117 Personen bei nationalsozialistischen Anschlägen sowie im Zuge des NS-Putschs vom Juli 1934 sofort getötet, weitere 52 Personen so schwer verletzt, dass sie an den Folgen dieser Verletzungen verstarben. Von diesen 169 Todesopfern konnten bis auf fünf alle namentlich identifiziert werden.
Erwartungsgemäß sind die meisten Opfer in den Tagen des Juliputschs 1934 zu verzeichnen, doch schon vor dem Putsch waren 26 Personen bei NS-Terroranschlägen getötet worden, und auch nach dem Putsch fielen noch 24 Menschen Anschlägen und Fememorden zum Opfer.
In der Datenbank wurden auch die 624 Verletzten erfasst: 291 Personen wurden schwer und 295 Personen leicht verletzt, in 38 Fällen ist der Verletzungsgrad nicht mehr feststellbar. 13 Personen wurden Opfer einer existenzbedrohenden Sachbeschädigung. Darüber hinaus wurden Angaben zum Tathergang in einer eigenen Ereignis-Datenbank gespeichert, die auch Quellenangaben (in erster Linie Polizeiberichte und Zeitungsmeldungen) enthält.